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Energiekosten

Wegen Steuererhöhung: Gaspreise steigen um 17 Prozent an

Die Gaspreise steigen wieder an. Neukunden bezahlen im April 17 Prozent mehr als noch im Vormonat. Grund dafür ist die Mehrwertsteuererhöhung auf die ursprünglichen 19 Prozent. Mit 7,6 Cent liegt der Preis pro Kilowattstunde damit immer noch weit über dem Vor-Corona-Niveau.

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Nach monatelangem Fall steigen die Gaspreise wieder an – um ganze 17 Prozent. Das geht aus einer Errechnung des Vergleichsportals Verivox hervor. Demnach habe ein Neukunden-Haushalt bei Vertragsabschließung im März 2024 bei einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh) durchschnittlich noch 6,5 Cent pro kWh gezahlt. Derzeit liegt das günstigste Angebot allerdings bei 7,6 Cent pro kWh.

Verivox verglich für zahlreiche Gas-Neukundentarife mit zwölfmonatiger Preisgarantie inklusive Boni. Der Grund für den neuerlichen Anstieg: die Mehrwertsteuer, die im Oktober 2022 zu Entlastung der Verbraucher auf sieben Prozent gesenkt wurde, beträgt seit dem 1. April wieder die ursprünglichen 19 Prozent.

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Auch in der Zukunft sind die Kunden vor weiteren Preiserhöhungen nicht sicher: Von Januar 2023 bis Januar 2024 galt die Gaspreisbremse, der Höchstpreis für private Haushalte wurde auf 12 Cent beziehungsweise 9,5 Cent pro kWh bei Fernwärme festgeschrieben. Dieser Gaspreisdeckel wirkt in Zukunft nicht mehr.

Im Januar 2020 lag der Gaspreis in Berlin laut dem Energiebetreiber GASAG beispielsweise noch bei 5,3 Cent pro kWh. Der Preis stieg während der Pandemie jedoch sprunghaft an und erreichte seinen Höhepunkt laut Verivox im Herbst 2022 mit rund 40 Cent pro kWh. Im vergangenen Jahr lag der erreichte der Kilowattstunden-Preis dann wieder die neun Cent, seit September des vergangenen Jahres fielen die Kosten dann kontinuierlich.

Durch die Mehrwertsteuersenkung seit Oktober 2022 konnten Haushalte jährlich 426 Euro sparen, berichtet Verivox. Künftig wird die Steuererhöhung aber wieder spürbar sein: hätte man bei Vertragsabschluss in den vergangenen Monaten noch 1.300 Euro für 20.000 kWh jährlich gezahlt, wären es nach aktuellen Preisen 1.522. Bestandskunden mit Grundversorgungstarif würden derweil 14,26 Cent pro kWh, also 2.852 Euro jährlich für 20.000 kWh zahlen. Durch einen Vertragswechsel könnte man diese Kosten aber auf die Hälfte, also 7,6 Cent pro kWh senken, erklärt Verivox.

Derzeit sind Deutschlands Gasspeicher zu 68,5 gefüllt, was einen Rekordwert nach der Wintersaison darstellt und weit über dem Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2021 liegt. Hauptlieferant 2023 war Norwegen mit 43 Prozent, danach folgen die Niederlande mit 26 Prozent und Belgien mit 22 Prozent. Die deutschen Erdgas-Terminals konnten bislang lediglich sieben Prozent des ins Netz importierten Gases ausmachen.

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