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Trotz Import von französischem Atomstrom – BR behauptet, es gab keine Stromknappheit

Der Bayerische Rundfunk behauptet in einer Bilanz zum Winter, dass Deutschland diesen Winter nie Probleme mit der Stromversorgung hatte. Dass Deutschland massiv Atom-Strom aus Frankreich importierte, vergisst der BR dabei augenscheinlich.

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Der Bayerische Rundfunk (BR) hat zu dem meteorologischen Ende des Winters eine Energie-Bilanz der Wintermonate gezogen. Das Ergebnis: Alles ist prima, Deutschlands Stromversorgung ist gesichert und Atomstrom braucht Deutschland nicht. Dass die Realität eine andere ist, ist jedem Beobachter klar: Deutschland importiert massiv Atomstrom aus Frankreich, teilweise rettet dieser unsere Stromversorgung. Eine Tatsache, die der BR unterschlägt und augenscheinlich nicht wahrhaben möchte.

Der Bayerische Rundfunk beruft sich auf Bruno Burger, verantwortlich für die Datenbank „Energy Charts“ des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE), der seine Zahlen über den Winter ausgewertet haben soll. Er resümiert kurz und knapp, was man als Befürworter des Atom-Aus hören möchte. „Wir sind super durch den Winter gekommen. Es gab keine Stromknappheit. Die Abschaltung der Kernkraftwerke hat sich nicht negativ ausgewirkt auf die Stromversorgung im Winter“, so Burger gegenüber dem BR.

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Deutschland würde zudem noch so wenig Kohle wie noch nie verbrennen und der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromgewinnung wäre signifikant gestiegen. Schöne heile Welt also – doch das stimmt leider nicht ganz. Denn schaut mich sich die realen Statistiken über den Winter an, dann reicht ein kurzer Blick auf die Stromzusammensetzung in Deutschland, um unschwer Tage zu finden, wo die heile Welt, die der BR hier aufmalt, bei Weitem nicht die Realität entspricht.

Tagelange Abhängigkeit von französischem Atomstrom

Schon mehrfach berichtete Apollo News über Tage, an denen zehn Prozent, teilweise noch mehr, des in Deutschland verbrauchten Stroms aus französischen Atomkraftwerken stammte.

Zeitweise war die chronische Stromunterversorgung in Deutschland so drastisch, dass 24 Stunden lang, also den gesamten Tag über, ohne Ausnahme, Deutschland nicht in der Lage war, seinen Stromverbrauch eigenständig zu decken und auf Strom aus dem Ausland, meist aus Frankreich, zurückgreifen musste.

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Beispielhaft etwa ein windarmer Tag im Februar: Am 9. Februar produzierte Deutschland zwischen 8 und 9 Uhr nur 56.746 Megawattstunden (MWh) von den 65.371 MWh, die verbraucht wurden. Eine Stromlücke so groß, wie der durchschnittliche Verbrauch von Slowenien.

Das deutsche Versorgungsloch entsteht dabei ausschließlich dadurch, dass die erneuerbaren Energien konsequent zu wenig Strom liefern. Kohlestrom produziert immer dieselbe Menge Strom, je nachdem wie viel man verfeuert, während Wind- und Solarenergie wild umher schwanken. So kommt es mal zu Tagen, an denen Deutschland Rekordwerte an Windenergie produziert, die dann von Tagen mit Werten gegen 0 Prozent gefolgt werden.

Der Durchschnittswert dieser, mag er auch tatsächlich höher ausfallen als 2023, ist also alles andere als ein Zeichen für Verlässlichkeit, so wie es der BR fälschlicherweise insinuiert. Stattdessen konstant ist Deutschlands Abhängigkeit von Frankreich, denn wenn es zu solchen Misslagen kommt, dann ist Atomstrom aus Frankreich Deutschlands letzter Strohhalm vor dem Blackout.

Eine Tatsache, die der BR zwar nicht zugeben will, aber am Ende trotzdem nennen muss. Dass der Grund für wenig Strom aus Kohlekraftwerken nicht in dem scheinbar überragenden Erfolg der erneuerbaren Energien lag, sondern daran, dass „die Produktion der französischen Atomkraftwerke sich stabilisierte“, ist da nur ein kleiner Schimmer Realismus.

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