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Aus für Neo-Broker

So killt die EU bald TradeRepublic, Scalable & Co.

Sogenannte Neobroker waren insbesondere für viele junge Menschen das Tor zum Aktienhandel. Die EU droht nun, den „kleinen Mann“ an der Börse abzustrafen.

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Die EU-Staaten und das EU-Parlament haben sich auf ein Verbot von „Payment for Order Flow“ (PFOF) geeinigt. Das Parlament und der Rat müssen den Beschluss noch verabschieden, dies gilt allerdings als Formsache. PFOF bezeichnet Rückvergütungen, die Aktien-Plattformen wie TradeRepublic oder Scalable Capital von ihren Handelspartnern dafür erhalten, dass sie Millionen von Kundenorders auf deren Plattform weiterleiten. So ist Trade Republic beispielsweise mit der Börse Hamburg verpartnert.

Der Krux: Dank dieses Systems zahlen Anleger kaum Provision. In zahlreichen Studien wurden in der Vergangenheit die Auswirkungen von PFOF analysiert – auch von der BaFin. Die deutsche Finanzaufsicht kommt zu dem Schluss: Bei kleineren Aufträgen hätten Anleger unter Berücksichtigung von Transaktionskosten meist besser abgeschnitten als bei direkten Käufen oder Verkäufen an der Börse. „Für Kundenaufträge mit kleineren Volumina ist die Ausführung über PFOF-gewährende Handelsplätze überwiegend vorteilhaft. Denn sofern Transaktionskosten berücksichtigt wurden, waren die Ergebnisse für Kunden mehrheitlich besser als an den Referenzmärkten“, berichtet die BaFin.

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Die EU droht damit die neue deutsche Aktienbegeisterung zu begraben

Doch der Börsenhandel des kleinen Mannes ist jetzt bald Geschichte: 2026 soll Schluss sein mit dem PFOF-System, das die Barrieren zum Aktienmarkt so erfolgreich abgesenkt hat. Die EU droht damit, eine gerade erst gewachsene Aktien-Kultur in Deutschland zunichte zu machen. Jahrzehntelang war Deutschland die Nation des Sparbuchs. Aktienhandel war anrüchig – man dachte an Spekulantentum und Börsenhaie. Es waren unter anderem auch Neobroker wie TradeRepublic, die das änderten – und den Aktienmarkt plötzlich für alle öffneten.

Auch die Kiosk-Frau, wie es in einem Werbespot der Firma einst anschaulich dargestellt wurde, kann plötzlich Aktien, ETFs und co. erwerben – vom Smartphone aus. Insbesondere jungen Menschen jedoch eröffneten Neobroker viele Möglichkeiten. Insbesondere die digitalaffine „Generation Z“ nutzte diese ausgiebig. Es bildete sich eine richtige Aktien-Subkultur bei Menschen unter 25. Junge Menschen nahmen ihre finanzielle Zukunft plötzlich selbst in die Hand, investierten, handelten und lernten, was es bedeutet, mit dem eigenen Geld umzugehen.

Sogar Altersvorsorge war für viele plötzlich keine verstaubte Angelegenheit mehr, sondern einfach vom Smartphone möglich. Maßgeblich trugen dazu auch die geringen finanziellen Hürden bei – dank des PFOF-Systems. Während an den Börsen teilweise um die 6 Euro Gebühr für Transaktionen erhoben wurden, kosten die Klicks bei Neobrokern unter einem Euro. 

Brüssel wird mal wieder seinem Ruf als Regulierungsmonster gerecht – und erstickt einen Markt, der uns alle zu finanziell mündigeren Menschen gemacht hat. Vom Studenten bis zur Rentnerin werden jetzt wieder alle zu den großen Banken rennen müssen – die sich mit Blick auf ihre gewohnt hohen Provisionen bestimmt schon die Hände reiben.

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