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ISLAM WATCH

Keine Distanzierung: Deutsche Ditib-Moscheen verschweigen Mannheim-Attentat in zentraler Freitagspredigt

Anders als 2020 nach dem Attentat von Hanau, verurteilt der größte deutsche Moscheeverband Ditib den Anschlag von Mannheim nicht in seiner Predigt. Stattdessen zitiert man eine Sure, die darauf hinweist, Allah würde Völker „vernichten“, die seine „Grenzen überschritten.“

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Montage mit: Screenshot Ditib

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Was in deutschen Medien gepredigt wird, bleibt oft hinter verschlossenen Türen. Gegenüber der Presse distanzieren sich Islam-Vertreter zwar von islamistischen Taten – in den Predigten, wo sie tatsächlich Einfluss auf hunderttausende Muslime hätten, bleiben sie oft erstaunlich still.

Die Predigten werden meist auf Arabisch, oder im Falle des DITIB-Verbandes, dem größten Moscheen-Verband in Deutschland, auf Türkisch gehalten und gleichzeitig mittels eines Beamers auf Deutsch auf eine Leinwand übertragen. Alternativ wird die deutsche Version der Predigt im Anschluss an die türkische Vorlesung präsentiert.

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Dabei sind die Predigten meist hochpolitisch und gehen auf aktuelle gesellschaftliche Themen ein – regelmäßig geht es in den zentralen Ditib-Predigten so etwa um Gaza. Bei der aktuell wohl brisantesten politischen Frage bleibt Ditib an diesem Freitag aber wieder still: In der aktuellen Predigt-Vorgabe, die Apollo News vorliegt, wird das islamistische Attentat von Mannheim mit keiner Silbe thematisiert. Stattdessen beschäftigte man sich in der Predigt mit dem „Monat des Hadsch“, der jährlichen muslimischen Pilgerreise nach Mekka in Saudi-Arabien.

Die dazu gehörende Sure nennt sich „al-Fadschr“. Im Islam bezeichnet der Begriff „Sure“ ein Kapitel des Korans. Der Koran besteht aus 114 Suren, die in Versen organisiert sind. Jede Sure behandelt verschiedene Aspekte des Glaubens, der Lebensführung, der Gesetzgebung und der Moral. „Al-Fadschr“, beschäftigt sich mit der islamischen Sicht auf Moral, in der Predigt heißt es dazu: „Allah überwacht alles genau und Er hat viele Völker vernichtet, die maßlos waren und Allahs Grenzen überschritten. Er vernichtete den Stamm von `Ad, eine vergangene Zivilisation, und zerstörte das Volk von Iram, das architektonisch solide, aber moralisch verkommen war.“

Die Gläubigen sollen nicht vergessen, „dass das Leben eine Prüfung“ sei. „Werdet nicht überheblich, wenn ihr mit Überfluss geprüft werdet! Und wenn ihr mit Not geprüft werdet, denkt nicht, dass euer Herr euch vernachlässigt. Seid deswegen nicht unglücklich“, erklärt man weiter. Gegen Ende der Predigt, wird es doch noch einmal politisch – die Gläubigen werden aufgefordert „von ihren demokratischen Rechten Gebrauch zu machen“, und zur anlässlich der Europawahlen wählen zu gehen.

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Es ist schon brisant, dass Ditib die Chance verstreichen lässt, seine Mitglieder zur Mäßigung aufzurufen, klarzumachen, dass diese Tat klar zu verurteilen ist – und stattdessen eine Sure zitiert, die darauf hinweist, Allah würde Völker „vernichten“, die seine „Grenzen überschreiten.“

Zu Hanau äußerte man sich

In Deutschland werden die Predigten in den Moscheen der DITIB nach einem standardisierten Verfahren verfasst. Diese Predigten werden zentral von Diyanet (der staatlichen türkischen Religionsbehörde, die DITIB vollständig kontrolliert) in der Türkei erstellt und reflektieren deren theologische Sichtweisen, oft angepasst an aktuelle Themen. Nachdem die Predigten erstellt und übersetzt sind, werden sie an die einzelnen DITIB-Moscheen verteilt. Die Imame folgen in der Regel diesen Vorlagen recht genau, um eine konsistente Botschaft innerhalb der Gemeinschaft zu gewährleisten.

Doch DITIB hat in der Vergangenheit schon bewiesen, dass es möglich ist, sich zu Anschlägen und Bluttaten zu äußern. Es scheint nur, dass sich der türkische Verband nur äußert, wenn es ihnen ins Programm passt. So äußerte man in der Freitagspredigt am 21. Februar 2020, nur zwei Tage nach dem brutalen Anschlag des Psychotikers Tobias Rathjen in Hanau, bei dem zehn Menschen ihr Leben ließen, zu dem Vorfall. Man bezeichnete den Angriff als „abscheulich“.

Laut DITIB, zeige dieser Angriff, „mit ganzer Nacktheit, welche erschreckliche Dimension die Muslimfeindlichkeit erreicht“ hätte. Man erklärte damals, dass man auf Punkt zugehe, „von dem es kein Zurück mehr gibt“. DITIB forderte in 2020 „dass die Sicherheit unserer Moscheen, Häuser, Geschäfte und die Sicherheit des Lebens und Vermögens unserer Gemeindeangehörigen gewährleistet“ werden müsse. Solch klare Worte und harte Verurteilungen vermisste man in der vergangenen Predigt, der Vorfall in Mannheim passte offenbar nicht in die Agenda.

DITIB äußerte sich lediglich in einer kurzen Pressemitteilung zu dem Attentat in Mannheim. Man erklärt: „Der Tod des jungen Polizeibeamten Rouven L. bei dem Messerangriff in Mannheim hat uns alle in tiefe Trauer versetzt.“ Man spreche der Familie des verstorbenen Polizisten Rouven L. „Tiefes Mitgefühl aus und wünschen seiner Familie, seinen Kollegen und allen Angehörigen Kraft und Geduld vom allmächtigen Allah.“ Allerdings verschwieg man bei dem Anschlag das Ziel des Angriffs, Michael Stürzenberger, vollständig und erwähnte mit keinem Wort, dass es sich um einen islamistischen Täter handelte.

Mit Islam-Watch dokumentiert Apollo News ab jetzt regelmäßig, was in deutschen Moscheen gepredigt wird und was islamische Influencer in den sozialen Netzwerken posten.

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