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Anti-Japan-Propaganda löst Massenhysterie in China wegen verseuchtem Wasser aus

Seit Tagen machen chinesische Staatsmedien Stimmung gegen Japan und angeblich verseuchtes Wasser aus Fukushima. Das Ergebnis: Es kommt zu Szenen einer Massenhysterie.

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Seit Tagen warnen chinesische Staatsmedien vor „verstrahlten“ Abwasser, das Japan aus dem Kernreaktor Fukushima ins Meer leitet. Die Angst ist es aber eigentlich größtenteils unbegründet, internationale Wissenschaftler versichern, dass die radioaktive Menge viel zu gering ist, um Schaden anzurichten – geringer als solche die oft von chinesischen AKW ins Meer geleitet wird.

Die Propaganda wirkt dennoch und im Land ist eine Massenhysterie entstanden, wie man sie seit Corona nicht mehr gesehen hat. Die Szenen, die sich in chinesischen Supermärkten abspielen, sind zum Teil dystopisch: Aus Angst vor der angeblichen Verseuchung durch „japanisches vergiftetes Wasser“ herrscht mancherorts Massenpanik – wie Wahnsinnige schleppen Chinesen kiloweise Salz aus den Läden. Das Salz soll vor einer Vergiftung schützen.

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https://twitter.com/mrjeffu/status/1695260409572266356?s=20

Das aufbereitete Wasser vom Kernkraftwerk Fukushima, das die Japaner ins Meer ablassen, birgt aber kaum eine Gefahr: Die radioaktive Konzentration des verdünnten Kühlwassers aus Fukushima ist so gering, dass die Internationale Atomenergiebehörde IAEA sie als unbedenklich eingestuft hat. China selbst leitet hingegen seit Jahren Wasser aus eigenen Atomkraftwerken in das Meer- mit viel höherer radioaktiver Strahlung. In Peking will man davon nichts hören – und setzt auf Propaganda.

Politisch motivierte Propaganda gegen China

Die Panikmache ist Teil einer anhaltenden Kampagne gegen Japan – mit einem klaren Ziel: Das alte Feindbild Japan soll verstärkt werden. Und genau das scheint aktuell zu funktionieren: So rufen viele Chinesen im Internet zum Boykott von japanischen Produkten auf. Andere kommentieren online mit dem Wunsch, Japan von der Karte verschwinden zu lassen.

Laut Chong Ja-Ian, Politikwissenschaftler an der National University of Singapore, nimmt Chinas Führung Japan vor allem deshalb so ins Propaganda-Visier, weil das Land sein Bündnis mit den USA stärken will – auch um sich vor chinesischen Bestrebungen im Pazifik zu schützen. „Dafür wird Japan jetzt abgestraft, weil es kritischer gegenüber China aufstellt, als es Peking lieb ist“, so Chong.

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