Zum Karfreitag: Weg mit den Verboten! (Meinung)

Von MAX ROLAND |  Karfreitag. Der Tag, an dem Jesus für all unsere Sünden gestorben ist, oder zumindest sein soll. Läden bleiben geschlossen, der Jahrmarkt auch und: Es darf nicht getanzt werden. Wollte ich heute mit ein paar Kollegen in den Club gehen, ich könnte es nicht. Denn anscheinend ist heute für uns alle Trauer angesagt. Und das stört mich.

Wir leben in einem Land, was durch das Christentum geprägt ist, keine Frage. Das Christentum ist Teil der Kultur in Deutschland-wer das Abstreitet, liegt falsch. Aber wir leben auch in einem Land, was sich säkular nennt. Die Trennung von Staat und Kirche ist in Deutschland Realität-oder?

Leider nicht. Denn wir haben noch viel zu viel kirchlichen Einfluss. Und der heutige Tag ist der perfekte Beweis dafür. Am Karfreitag gelten eine Reihe von Verboten, von denen das Tanzverbot nur das prominenteste ist. Heute bleiben Theater geschlossen, Sportveranstaltungen finden nicht statt, Volksfeste werden auch dichtgemacht. Eine Reihe von Filmen dürfen am Karfreitag auch nicht öffentlich vorgeführt werden. „Das Leben des Brian“ zum Beispiel. Das ist vielleicht wenig überraschend, wenn ein satirischer Film, der Jesus aufs Korn nimmt, am Karfreitag verboten wird. Aber auch der Film „Robocop“ darf nicht gezeigt werden, genauso wie „Mary Poppins“, „Max und Moritz“ oder „Heidi in den Bergen“ (Ja, die Kinderserie). Warum auch immer. Und ich frage mich, warum? Schon klar, Jesus und alles. Aber was betrifft mich das? Oder präziser: Warum wird mein Leben deswegen eingeschränkt?

Meiner Meinung nach gehören diese Verbote abgeschafft. Denn egal ob Christ oder nicht, diesen Verboten müssen sich alle beugen. Und das finde ich nicht richtig. Was hat ein ein Jude oder ein Buddhist mit Karfreitag am Hut? In einem freien Land kann auch am Karfreitag „Das Leben des Brian“ gezeigt werden.