Zukunft akut in Gefahr – wo sind die Klimakinder jetzt?

Von Selma Green | „Hey, Hey – wer nicht hüpft, der ist für Kohle!“ Vor gerade einmal drei Jahren sprangen hunderte deutsche Schüler auf Straßen herum und schrien: „Kohleausstieg jetzt!“ Tja, jetzt sitzen die Grünen in der Regierung und verwirklichen genau diesen Traum. Das erwartbare Ergebnis dieser Träumerei kam noch schneller, als man erwartet hat:
Strompreise, die durch die Decke gehen, und keine sichere Energieversorgung für den Winter. Uns könnte sogar ein Blackout drohen – und da diskutiert man allen Ernstes immer noch über die Laufzeitverlängerung der AKWs. Liebe Regierung – habt ihr vergessen, dass ihr dafür verantwortlich seid, im Wohle des Volkes zu handeln?
So scheint es zumindest, wenn man sich den ganzen Energiespar-Quatsch anschaut – der soll jetzt ernsthaft die Lösung der Energiekrise sein. Statt AKWs am Netz zu halten, sollen wir uns „Energiespar-Duschköpfe“ zulegen, wie Habecks Wirtschafts- und Klimaministerium überall plakatiert. Unsere Regierung will laut einem neuen Entwurf von Anfang September bis Ende Februar, dafür sorgen, dass es überall kalt und dunkel wird. Denkmäler und Gebäude sollen nicht mehr beleuchtet werden, es gibt kein warmes Wasser oder Temperaturen über 19 Grad mehr in öffentlichen Gebäuden und die Werbeanlagen dürfen von 22 bis 6 Uhr nicht mehr leuchten. Durchgänge wie Flure und Foyers sollen nicht mehr beheizt werden und Türen im Einzelhandel geschlossen bleiben. Und jetzt denken Sie ja nicht, dass Sie in Zukunft zumindest noch private Pools beheizen dürfen.
Wir sollen im dunklen frieren, um das Ziel zu erreichen bis zum Frühjahr 2023 20 Prozent der Energie einzusparen. Das kündigte genau der Robert Habeck an, der sich gegen eine Laufzeitverlängerung der AKWs aussprach. Das Volk soll eher frieren und sparen, bevor die Grünen sich eingestehen müssen, dass Deutschland ohne AKWs und Kohlekraftwerke aufgeschmissen ist. Die Freitage-für-die-Zukunft-Kinder werden bald hüpfen müssen, um sich warm zu halten.
Ihre Rufe nach einer guten Zukunft sind jetzt plötzlich verstummt. Komisch – sind sie jetzt nicht mehr dafür, dass wir eine Zukunft haben sollen? Ist es nicht gerade diese Energiepolitik, die unsere Zukunft zerstört? Ich will jedenfalls nicht wie ein Höhlenmensch leben müssen. Ich will auch nicht in der Schule oder zu Hause bei den Hausaufgaben frieren müssen.Was kommt in Wirklichkeit auf uns zu, wenn es zum Blackout kommt? Gewiss mehr als nur ein bisschen frieren, da hilft bestimmt auch kein Waschlappen. Aber ich will mir das gar nicht ausmalen, welches Elend uns erwarten könnte. Dazu bin ich zu jung. Aber auch ohne Blackout preschen die Strompreise jetzt schon so stark in die Höhe, dass es sich manche Bürger gar nicht mehr leisten können. Gerade im Winter ist genügend Energie lebenswichtig. Und der von den Grünen aufgetischte Plan zu sparen ist nichts weiter als ein schlechter Witz. Meine unmittelbare Zukunft ist jetzt akut in Gefahr – doch FFF und co. können sich wohl nur um eine ferne, hypothetische Zukunft sorgen, die auf unnahbaren, theoretischen Modellen dargestellt wird.
Ernsthafte Lösungen sind gesucht, die uns aus der Krise holen. Aber so etwas gibt es offenbar in Deutschland nicht mehr. Wirkliche Lösungen sind out, man klebt nur noch Pflästerchen. Wenn dicke Löcher in den Straßen sind, dann werden sie nicht mehr repariert, sondern man stellt ein Schild auf: „Achtung Straßenschäden“, so läuft es überall.
Die Antwort der grünen Politiker zeigt, wie die Arroganz mit ihnen durchgeht und dass ihre Ideologie ihnen wichtiger als das Wohl des Volkes ist. Dazu passt der Satz von Marie Antoinett kurz vor der französischen Revolution, “Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie doch Kuchen essen”.
Und überhaupt: Früher oder später müssen wir uns an die AKWs wieder heranwagen, also warum nicht jetzt? Nicht der Klimawandel zerstört unsere Zukunft, nein es ist die grüne Energiepolitik und die grünen Politiker, denen wir egal sind.
Das Problem ist nur leider dass aufgrund des Klimawandels und der steigenden Anzahl der Dürren gleich zwei Ersatzträger im Strommarkt ausfallen. Einerseits fallen in der Dürre Wasserkraftwerke aus aufgrund mangelnden Wassers und Anderseits kann die Atomkraft aufgrund mangelnden Kühlwassers im Sommer nicht betrieben, werden. Zudem sind wir auch was Uran betrifft in Deutschland zu 50% von Russland abhängig. Das Problem ist das in der Energie wie in der Wirtschaftspolitik zu zirka 90% ideologische Debatten vorherrschen, weil man mit den un wissenschaftlichen Vorstellungen der Neoklassik nichts anfangen, kann da sie nicht einmal Karl Poppers Ansätzen für die Wissenschaftlichkeit genügt. Denn wir können rein wirtschaftstheoretisch gar nicht mit einem unvollkommenen Markt wie dem Energiemarkt umgehen. Der neoklassische Markt geht fälschlicherweise davon aus dass immer Marktgleichgewicht herrscht und das stimmt nicht. Der Monetarismus und der Hayekismus übersehen aufgrund des Verfallens auf die Geldillusion das Energieträger genauso Inflation auslösen können wie Geld.
Gute Idee! Dann drehen wir in den Zimmern doch mal als erstes die Heizung aus!