Wo sind eigentlich die professionellen Opfer?

Von Max Roland | In der chinesischen Hauptstadt Peking dürfen arabische Gastronomen ihre Restaurants künftig nicht mehr mit arabischen Schriftzeichen oder islamischen Symbolen bewerben. Diese Maßnahme reiht sich in eine Reihe von Aktionen der chinesischen Regierung gegen Moslems im Land ein. Das habe ich über die „Junge Freiheit“ via Twitter erfahren. Kein „Zentralrat der Muslime“, kein muslimischer Aktivist hat sich dazu wirklich öffentlichkeitswirksam geäußert.
Das macht doch stutzig, oder? Denn eigentlich bin ich es doch gewohnt, von diesen Leuten immer und ständig zu hören, auch, wenn ich häufig darauf verzichten könnte. Blutwurst auf der Islamkonferenz? Schweres Hassverbrechen. Jemand kritisiert die Ideologie Islam? Da schwingt die Rassismuskeule aber mit Ansage. Jemand hat eine Moschee böse von der Seite angeguckt oder im Umkreis von 2 Kilometern ein Schweinenackensteak auf den Grill geworfen? Betroffenheitskundgebung, Schnell! Das riecht doch fast wieder nach 1933. Und halt nach Schweinenackensteak – der Geruch der anstehenden Moslemverfolgung.
Fakt ist, dass keine Minderheit in Deutschland so wehleidig ist wie die Muslime – Alles ist eine Diskriminierung, überall ist das böse Vorurteil und an jeder Ecke gibt es die Benachteiligung. Muslimische „Antirassismusaktivisten“ wie die von Rundfunkgebühren bezahlte Nemi El-Hassan oder die bekanntere Kübra Gümüsay haben ihre Karrieren (wenn man das so sagen kann) darauf aufgebaut, dass sie im Grunde ein Opfer von Nichtigkeiten sind. Gleichzeitig muss man mir noch eine Minderheit zeigen, aus der so aggressiv gegen die Mehrheitsgesellschaft agiert wird wie aus der muslimischen Community. Von Terroristen bis zu ganz normalen Leuten, die mal eben via Twitter ankündigen, das Land, in dem sie leben, zu unterwerfen.
Trotz dieser professionalisierten Wehleidigkeit höre ich von denen, die das Opfer-sein zum Beruf gemacht haben, erstaunlich wenig, wenn es – um wieder auf die ursprüngliche Geschichte zurückzukommen – um die Lage der Moslems in China geht. Dabei kann man da doch getrost draufgucken und das Handeln Pekings als echte Diskriminierung ansehen und verurteilen. Doch die Stille ist dröhnend – und entlarvend. Man könnte ja auf den Gedanken kommen, diese Leute benutzten die Opferrolle, um islamische Regeln auf dem Wege des „Antirassismus“ zu normalisieren, den Islam weiter in der Gesellschaft zu stärken und seine Gegner als „Rassisten“ zu brandmarken und so mundtot zu machen.
Mir geht dieses Schweigen gehörig auf den Keks. Müssen wir Islamkritiker uns jetzt für die Muslime in China einsetzen? Ach, kein Problem. Wir sind ja für Menschenrechte – deswegen sind wir ja islamkritisch.
Sie treffen den Nagel auf den Kopf, Herr Roland