Weihnachten schon wieder in Gefahr?
Von Johanna Beckman | An Weihnachten funkeln die Kinderaugen, wenn sie unter dem geschmückten Baum viele Geschenke von Eltern und Großeltern sehen. Doch werden Kinderaugen in diesem Jahr wirklich funkeln oder feiern wir schon wieder Corona-Weihnachten?
Schon im letzten Jahr verbrachten wir Weihnachten unter Corona Bedingungen. Laut Sachsens Ministerpräsident Kretschmer, da die Gefahr für Leib und Leben nicht mehr von der Hand zu weisen war. Enkelkinder trafen auf Großeltern, eine Katastrophe drohte. Denn was, wenn die Enkelkinder symptomlos und trotzdem krank sind? Dann könnten sie ihre Großeltern, trotz deren Impfung, anstecken. Aus diesem Grund empfahl Karl Lauterbach eine Booster-Impfung noch vor Weihnachten und das wichtigste: Eine mehrere Tage andauernde Isolation, für alle die am Fest teilnehmen wollen. Vor allem für Alleinstehende war diese Isolation eine wahre Freude. Und auch schon im letzten Jahr konnte das ein oder andere Weihnachtsgeschenk nicht geliefert werden, da es Chaos bei den Lieferketten gab. 2020 dachte die Bevölkerung noch, dass wir uns in einem Ausnahmezustand befinden und im nächsten Jahr alles wieder zur Normalität zurückkehren würde – aber falsch gedacht.
Was, wenn uns in diesem Jahr der gleiche Schlamassel noch einmal erwartet? Wie es schon viele Menschen vorhergesehen hatten, als wir in den vergangenen Lockdowns saßen, hören die Corona-Regelungen nicht einfach auf. Ab dem ersten Oktober diesen Jahres sollen die Regeln schon wieder verschärft werden. Laut Karl Lauterbach wird es, wenn wieder vermehrt Corona-Fälle auftreten, eine Maskenpflicht in Innenräumen geben, nur wer getestet oder frisch geimpft ist, wird möglicherweise ausgenommen.
Wenn wir in diesem Jahr also entspannt mit der Familie Weihnachten feiern wollen und uns auch ohne Maske in Innenräumen aufhalten möchten, dann sollten wir auf dem Weg zum Weihnachtseinkauf einen Zwischenstopp beim örtlichen Impf- oder Testzentrum einlegen. Am besten merken sie sich diesen Weg gut, denn sie sollten diesen vor dem Osterfest wiederholen.
Leider machen den funkelnden Kinderauge nicht nur die Corona-Regeln einen Strich durch die Rechnung: „Manche Produkte wie elektronische Geräte, Spielwaren und Textilien aus Asien dürften an Weihnachten knapper sein.“, berichtete Stefan Genth der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands in einem Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Potentielle Geschenke sollen oft verspätet oder in der falschen Anzahl geliefert werden. So kann es schwierig werden die Wünsche der Kinder zu erfüllen, denn dann gibts es statt eines Tablets oder einer Autorennbahn, eher ein Buch. Auch sind zwei Jahre nach Pandemiebeginn immer noch 3.000 Stellen im Einzelhandel mehr als vor der Pandemie unbesetzt. Was in diesem Jahr dazu kommt ist, dass wir neben Geschenken und Kerzen am besten auch einen schicken knallbunten Weihnachtspullover kaufen sollten, da wir möglicherweise kein Gas zum Heizen haben werden – und, wenn es noch schlimmer kommt, auch kein Strom.
Wir sollten also wohl schon dankbar sein, wenn die Politik so gnädig ist, uns nach einer kalten Dusche, in der Isolation vor Weihnachten, ein Fest mit Maske, frisch geimpft, mit Weihnachtspullover und womöglich ohne Geschenke im Kerzenschein zu erlauben.