Warum Feuerwerk bunt ist und Ökoböller doch nicht so ganz Öko sind
Von Willi Weißfuß | Endlich wieder böllern! Dieses Jahr können wir endlich wieder Raketen, Batterien und Co kaufen und richtig ins neue Jahr reinfeiern. Der neuste Trend dieses Jahr sind Ökoböller. Umweltfreundlicher, plastikfrei und klimaneutral. Ob diese lautstärkereduzierten Böller auch effektiv Geister vertreiben, wird sich zeigen. Für das Grüne Gewissen in Berlin Kreuzberg sind diese Böller perfekt. Doch wie grün sind diese Böller wirklich?
Die Farbeffekte entstehen durch das Verbrennen von Metallen. Dabei kommen neben ungiftigen Metallen, wie zum Beispiel Natrium oder Eisen, auch giftige Metalle wie zum Beispiel Barium zum Einsatz. Barium ist dabei für eine gelb-grüne Farbe verantwortlich. Eine beliebte Farbe im Feuerwerk. Doch auch eine giftige Farbe. Dabei sind die toxikologischen Daten relevant. Barium hat einen MAK-Wert (maximale Arbeitsplatzkonzentration) von 0,5 mg pro Kubikmeter. Die tödliche Bariumkonzentration liegt zwischen 1g und 15g. Schon kleine Mengen Barium können zu Bluthochdruck führen. Das ist alles andere als Öko!
In einem Feuerwerk befinden sich bis zu 10% Barium. Je mehr geböllert wird desto giftiger. Schließlich macht die Dosis das Gift. Ein Ökoböller müsste konsequenterweise auf Barium verzichten doch der grünliche Effekt scheint sehr beliebt zu sein. Ein Ökoböller erzeugt des weiteren Feinstaub. Es mag vielleicht Öko-Feinstaub sein doch wird die Auswirkung auf die Gesundheit der Menschen nicht anders sein als bei konventionellen Böllern. Im Vergleich zu Feinstaub aus Autos enthält dieser Feinstaub einen Mix aus Schwermetallen. Wer also denkt für das grüne Gewissen Ökoböller zu kaufen ist auf einen modernen Ablasshandel reingefallen.
Wer jetzt noch Böllern möchte und sich mit den Farbeffekten auseinandersetzen möchte, dem seien Videos über die Flammprobe empfohlen. Bei der Flammprobe werden Metalle verbrannt, um anhand der Flammfarbe das Metall zu bestimmen.