Trump back for President – das große Apollo-Battle

Lesen Sie hier: Das große Debattenduell. Anti-Trump Simon vs. Redneck-Jonas. Sollte Donald Trump für eine zweite Amtszeit kandidieren? Brauchen wir einen neues „Make America Great Again“ oder doch lieber einen neuen Kandidaten – wer überzeugt Sie mehr?

ACHTUNG: Dieser Beitrag könnte Spuren von Humor enthalten. Keine Trumpianer oder Anti-Trumper wurden bei der Produktion dieser Kolumne ernsthaft verletzt. Dieser Austausch spiegelt in keiner Weise das Arbeitsklima bei Apollo News wieder, sondern dient schlichtweg Unterhaltungs- und Ausbildungszwecken. Seelsorgerische Unterstützung stand den Autoren zu jeder Zeit zur Verfügung.


Zweite Amtszeit für „The Donald“? – lieber nicht!

Von Simon Ben Schumann | Ich geb’s ja zu, 2016 war auch ich für Donald Trump. Nicht zuletzt, weil Hillary Clinton als US-Präsidentin vermutlich eine absolute Katastrophe gewesen wäre. Als Donald Trump am 20. Januar 2017 vereidigt wurde und seine Antrittsrede hielt, saß ich mit meiner Familie vor dem Fernseher. Der Schock in den Gesichtern meiner Eltern, als „We will make America great again!“ vom US-Kapitol in unser Wohnzimmer schallte, rief bei mir ein zufriedenes und etwas hässliches Grinsen hervor. Ich dachte nur: „Tja, ich hab’s euch ja gesagt.“ Fünf Jahre später sehe ich das Ganze aber etwas anders.

 
Donald Trump: Zwei Seiten eines Präsidenten

Wenn wir herausfinden wollen, ob eine zweite Amtszeit für Donald Trump eine gute oder schlechte Sache wäre, können wir uns ja erstmal seine bisherige Präsidentschaft anschauen. Da gibt es meiner Ansicht nach tatsächlich ein paar gute Aspekte, die Gegenposition überwiegt aber doch deutlich. Erstmal: Ich stimme unserem Redneck Jonas zu –  so schlecht war Trump nicht.

Zum einen – und das ist vielleicht das Beste – hat er keinen Krieg gestartet. Er ist weder im Irak einmarschiert, noch hat er „Rocket Man“ Kim Jong-Un attackiert oder sonstige Konflikte vom Zaun gebrochen. Trump äußerte selbst, dass manche seiner Berater ihn zu militärischen Interventionen drängten; die Fraktion der „Falken“ in Washington ist einflussreich. Statt auf sie zu hören, entließ Trump z. B. den langjährigen Berater des Weißen Hauses John Bolton, der schon für Ronald Reagan arbeitete. Trump tweetete: „What would Bolton, one of the dumbest people in Washington, know?“, nachdem dieser die „libysche Lösung“ für Nordkorea vorschlug. Pluspunkt für Trump: Er setzte sich für den Frieden ein. Seine Verhandlungen mit Kim Jong-Un sind, trotz streitbaren Erfolgs, ein Meilenstein der Zeitgeschichte.

Außerdem fuhr er eine pro-israelische Politik und erkannte Jerusalem Ende 2017 als Hauptstadt Israels an. Damit stellte er sich explizit auf die Seite des einzigen jüdisch geprägten Staates der Welt. Trump machte sich auch verdient, indem er während der Corona-Krise nicht bei Hass und Hetze gegen nicht Geimpfte oder Kritiker des Geschehens mitmachte. Stattdessen fuhr er einen liberalen Kurs, zumindest im Vergleich zu anderen Politikern. Das halte ich ihm persönlich sehr zugute.

Doch es gibt auch eindeutige Schattenseiten. Zum einen ist Trumps obsessive Nutzung des Nachrichtendienstes Twitter nicht sehr präsidentiell. Im Gegenteil: er beschädigte meiner Meinung nach das Image des mächtigsten Amtes auf unserem Planeten. Gerade die Nutzung von Vulgärsprache und direkte Attacken auf Gegner hätte er sich sparen können.

Auch seine Rhetorik ist mir zu populistisch. Statt mit guten Argumenten zu überzeugen, bediente er sich immer wieder Verleumdungen („crooked Hillary“), Beleidigungen und sonstigen Eskapaden. Diese konnten zwar lustig sein – so bezeichnete er Elizabeth Warren vor echten Indigenen als „Pocahontas“, da sich die blond-blauäugige Demokratin mit ca. 1,6% indigener Abstammung als „Ureinwohnerin“ ausgab -, doch andererseits lieferte er so das Bild eines ungebildeten, unfreundlichen Amerikas.

 

DeSantis for the win!

Leider übte Trump sein Präsidentschaftsamt so taktlos aus, dass ich eine zweite Amtszeit allein für die westliche Kultur verheerend fände. Jetzt wird Jonas von seinem Stammplatz auf dem NRA-Schießübungsplatz aufspringen und die Semi auf mich richten. „Ist das alles, verdammter Democrat?!“ 

Nein ist es nicht, es gibt noch zwei weitere Argumente: Trump ist 76 Jahre alt, am Ende seiner nächsten Amtszeit wäre er 82 (!). Allein der gesunde Menschenverstand spricht dafür, dass ein jüngerer Kandidat der Republikaner besser wäre – oder wollen wir einen neuen Onkel Joe?

Außerdem gibt es gute Alternativkandidaten zu Donald Trump. Floridas Gouverneur Ron DeSantis ist gemäßigt konservativ, nicht verrückt (heutzutage wichtig) und kein Höriger des Mainstreams, auch nicht während Corona. Ob er antreten wird, ist noch unklar. Wenn ja, haben wir die Chance, einen guten Mann als US-Präsidenten zu bekommen und es in politisch ruhiges Fahrwasser zu schaffen. Jonas – du hättest dann zwar nicht Trump bekommen, aber ich bin sicher: Auch du wärst zufrieden.

 


Make Donald Great Again! 

Von Jonas Kürsch | Es ist erst einige Tage her, dass US-Vizepräsidentin Kamala Harris die bislang viel spekulierten Ambitionen von Joe Biden auf eine zweite Amtszeit als US-Präsident bestätigt hatte. Die Reaktionen fielen gemischt aus, manche Umfragen ergaben sogar, dass eine breite Mehrheit der eigenen Parteigenossen Biden’s Namen kein zweites Mal auf dem Wahlticket im Jahr 2024 sehen möchte. 

Infolge dieser Ankündigung stellen sich viele Menschen nun die Frage, ob und wann der ehemalige US-Präsident Donald Trump eine weitere Kandidatur für die republikanische Partei in Erwägung ziehen könnte. Eine mögliche Rückkehr in das weiße Haus von Trump wird – auch in großen Teilen der Grand Old Party – hochkontrovers diskutiert. Obgleich ich die Sorge vieler Menschen, er würde die Republikaner zu sehr an seine Person binden und klassisch-konservative Wähler mit seinem unkonventionellen Auftreten vergraulen, durchaus nachvollziehen kann, bin ich der festen Überzeugung, dass eine erneute Kandidatur Trumps sowohl für die Republikaner als auch für die Bürger der vereinigten Staaten von Amerika die besten Zukunftsaussichten mit sich bringen würde.

Trump hat die Republikaner reformiert

Für mich ist unstrittig, dass Donald Trump die republikanische Partei mit seiner “Make America Great Again“-Bewegung von Grund auf erneuert hat. Denn eines muss man klar sagen: vor Trump ließen sich die elitären Republikaner in ihrem Auftreten kaum von der demokratischen Partei unterscheiden. In den vordersten Reihen standen typische Berufspolitiker wie Liz Cheney (Tochter des Ex-Vizepräsidenten Dick Cheney), Marriott-Lobbyist Mitt Romney oder Floridas Ex-Gouverneur Jeb Bush (Bruder von Ex-Präsident George W. Bush und Sohn des Ex-Präsidenten George H. W. Bush), die in höheren Positionen vermutlich die gleiche, bürgerunfreundliche Politik wie Barack Obama oder Joe Biden gemacht hätten. “Drain the swamp!“ war eine von Donald Trump’s markantesten Forderungen: „Trocknet den Sumpf aus!“ Und genau das hat er getan.

Mit seiner MAGA-Bewegung konnte Trump Millionen von Menschen wieder für Politik begeistern, die sich nach den zwei gescheiterten Bush-Kriegen im nahen Osten sowie der sozialistischen „Wirtschafts- und Finanzpolitik“ Obamas von der amerikanischen Elite im Stich gelassen fühlten. Trump war vom ersten Tage an anders: er kannte die Demütigungen, mit denen sich die einkommensschwachen und mittleren Schichten des wirtschaftlich angeschlagenen Landes tagtäglich konfrontiert sahen. Er begegnet diesen einfachen und anständigen Menschen seit jeher mit einem Respekt, den sie durch die etablierten Politiker schon lange nicht mehr erfahren hatten – und das schließt auch die vielen Lobby-Republikaner mit ein.

Zudem muss man ganz klar sagen: Trump hat als Präsident geliefert wie kaum ein anderer. Er verließ, wie er es zuvor versprochen hatte, das konfuse Klimaschutzübereinkommen von Paris, er senkte die Steuern in den USA massiv herab und konnte die Wirtschaft mit seiner „America First“-Doktrin schnell wieder ankurbeln. Das Wirtschaftschaos am Ende seiner Amtszeit lässt sich meiner Auffassung nach kaum als Folge der Politik des Ex-Präsidenten erklären, vielmehr waren es die teils totalitären Alltagseinschränkungen der demokratisch geführten Bundesstaaten (Kalifornien, Michigan, etc.), die Maßnahmenlockerungen und eine Aufhebung der  wirtschaftsfeindlichen Lockdowns während der Coronapandemie vehement ablehnten. Die republikanisch geführten Staaten – gerade solche mit Anhängern des „Trumpismus“ – wie Florida oder South Dakota kamen mit einer Leitlinie der Selbstverantwortung und des gesunden Menschenverstandes hingegen viel besser aus der Coronakrise hervor. 

 

Die freiheitlichen Kräfte müssen geeint bleiben

Viele „Republicans in Name Only“ – sprich diejenigen, die eine genauso freiheitsfeindliche Corona- und Sozialpolitik wie die Demokraten verfolgen – kämpfen mit aller Kraft gegen Donald Trump und den libertären MAGA-Flügel der Partei, um zur alten Tagesordnung zurückkehren. Ein Beispiel dafür wäre die Republikanerin Karin Taylor Robson, die mit linksliberalen Positionen versucht das Gouverneursamt als Republikanerin in Arizona zu übernehmen. Ihre parteiinterne Hauptkonkurrentin ist die ehemalige Nachrichtensprecherin Kari Lake, welche sich aktiv für die von Trump verfolgte, kontrollierte Einwanderungspolitik sowie für eine allgemeine Rückkehr zur politischen Selbstverantwortung des einzelnen Bürgers ausspricht. 

Es ist daher wichtig, dass gerade die konservativen Protagonisten auf föderaler Ebene (u.a. Kari Lake, Kristi Noem oder auch Ron de Santis) vorerst in ihren jeweiligen Staaten bleiben und dort die Freiheitsrechte der Bürger vor Ort verteidigen. Aufgrund des föderalen Systems in den USA ist es – anders als in Deutschland – tatsächlich von großer Bedeutsamkeit, dass die einzelnen Staaten von freiheitlich und demokratisch geprägten Gouverneuren regiert werden, da diese im Zweifel gegen die illiberalen Maßnahmen einer potenziellen Bundesregierung unter einem demokratischen Präsidenten opponieren und sich dem Zeitgeist widersetzen können. Man stelle sich nur vor, dass bekennende BLM-Sozialisten und Zero-Covid-Ideologen wie Alexandria Ocasio-Cortez, Nancy Pelosi oder Gretchen Whitmer ins weiße Haus einziehen würden. In diesem Fall macht es einen großen Unterschied, ob im State Capitol von Florida ein klassischer Lobby-Republikaner oder ein idealistischer Vertreter der MAGA-Bewegung sitzt. 

 

Eine zweite Amtszeit von Trump bietet die Chance auf eine langfristige Weiterentwicklung

Die erneuerten Republikaner haben unter Donald Trump die amerikanischen Urwerte wiederentdeckt. Dieses Erbe könnte durch eine abrupte Abkehr vom Trump-Kurs und die Wahl eines anderen Präsidentschaftskandidaten stark geschädigt, wenn nicht gar vollständig revidiert werden. Eine mögliche Spaltung der Republikaner wäre dann nicht länger ausgeschlossen und das wäre angesichts der katastrophalen Politik der Demokraten eine gewaltige Katastrophe. 

Ich glaube nicht nur, dass die Republikaner mit einer zweiten Amtszeit von Donald Trump innerparteilich befriedet werden könnten, sondern denke auch, dass Trump und seine Partei in dieser Zeit seine politischen Nachfolger aufbauen können, beispielsweise im Rahmen der damit einhergehenden Vizepräsidentschaft. Die Partei darf nicht auf den “Business-As-Usual“-Politikstil der alten Tage zurückfallen, sondern muss eine standhafte Opposition für die vernünftigen Bürger des Landes bilden. Denn letztlich ist die Situation genauso wie sie schon 2016 war: Donald Trump bleibt die einzige Hoffnung der arbeitenden Bevölkerung in den USA.

1 Antwort

  1. Schmiddi sagt:

    Es war ein großer Sieg für die Demokratie, als der Selfmade-Man Trump ins weiße Haus eingezogen ist. Welch eine Wohltat, einen lebenden Menschen und keine Polit-Sprechpuppe erleben zu dürfen. Ich hoffe
    nur, dass er noch fit genug für eine zweite Amtszeit ist …