Technischer Defekt? Das wissen wir über den Flugzeugabsturz im Iran

Von Max Roland | Am Morgen ist eine ukrainische Passagiermaschine kurz nach dem Start vom Teheraner Flughafen abgestürzt. Laut ukrainischem Außenministerium hat keiner der 176 Passagiere das Unglück überlebt. Während iranische Offizielle zunächst von einem Triebwerkbrand sprachen, hat sich die Ukraine mittlerweile von dieser Darstellung distanziert. 

Tatsächlich sprechen mehrere Umstände gegen die iranische Darstellung. So zeigen die Flugdaten der Maschine keinen Höhenverlust oder ähnliches – dieses Flugverhalten wäre für eine Maschine mit Triebwerkschaden aber zu erwarten. Außerdem hat der Pilot vor dem Unglück wohl keinen Notruf abgesetzt. Woran das liegt, ist noch ungeklärt. Die Maschine vom Typ Boeing 737 war erst drei Jahre alt und wurde jüngst gewartet – auch das spricht zunächst gegen technische Schwierigkeiten, auch, wenn Maschinen dieses Typs in der Vergangenheit schon mindestens einmal mit Triebwerkproblemen aufgefallen sind. Weitere Informationen könnten die Blackboxes des Flugzeuges liefern. Teheran weigert sich bisher jedoch, diese an Boeing zu überstellen. „Da deutet schon einiges darauf hin, dass es kein normales Unglück war“, sagte der Luftfahrtjournalist Andreas Spaeth mit Blick auf die Ungereimtheiten, die den Vorfall noch umgeben, gegenüber der ARD.

Die jordanische Zeitung Al-Hadath meldet derweil, das Flugzeug sei wohl versehentlich durch iranische Raketen abgeschossen worden. Tatsächlich befindet sich eine Raketenbasis unweit des Flughafens. Am gleichen morgen hatte es iranische Raketenangriffe auf US-Stützpunkte gegeben.

Gegen 17:00 wird US-Präsident Trump ein Statement zu den iranischen Raketenangriffen gegen US-Ziele abgeben. Ob er auch den Flugzeugabsturz erwähnen wird, ist nicht bekannt.

1 Antwort

  1. 8. Januar 2020

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