“Stoppt den Tier-Holocaust”: Radikal-Veganerin beschuldigt Australier des Massenmordes
Von Anna Graalfs | Chaos im KFC: Blutähnliche Flüssigkeiten werden auf dem Boden verteilt und es erschallt eine grell schreiende Stimme mit australischem Akzent: „If you’re not vegan, you’re an animal abuser!“, „Wenn du nicht vegan bist, bist du ein Tierquäler!“
Klingt wie eine Szene aus einem schlechten Film, der vielleicht dieses Jahr zu Halloween erschienen ist – aber nein, so sieht veganer Aktivismus von “Vegan Booty” in Australien aus. Im KFC zusammen mit ihren Aktivisten-Freunden rote Farben überall auf dem Boden verteilen — Farbe mit der sie sich davor natürlich selbst von Kopf bis Fuß eingeschmiert hat – und dann mit dem Megaphon wie ein Dichter aus der Aufklärung die Lehre zu verbreiten: “Stoppt den Tierholocaust!” Doch da hört ihr Einfallsreichtum nicht auf: Eine ihrer wilden Aktionen letztes Jahr war es, eine Louis-Vuitton-Boutique in Perth halbnackt zu stürmen. Lediglich im String und mit rot beschmiertem Oberkörper, nach Selbstangabe ihrem eigenen Menstruationsblut (bitte was?), beschuldigt sie Kunden des größten Massenmordes in der Geschichte der Menschheit: “Es ist Blut auf euren Händen, wenn ihr nicht vegan seid.” Bei anderer Gelegenheit zieht sie in aller Öffentlichkeit ihr Top aus, um die über ihrer Brust geschriebenen Worte zu präsentieren: “Trag deine eigene Haut”. Meiner Ansicht nach ein wenig hilfreiches Statement. Wenn man also wirklich vegan wird, kann man von Vegan Booty nicht einmal ein paar umsetzbare Ideen erhalten.
Kuh wird wegen Hausfriedensbruch verhaftet
Warum aber eigentlich “Vegan Booty”? Den Bildern zufolge ist ihr Hinterteil nicht so unscheinbar, dass es unbedingt in ihrem Namen stehen sollte. Naja, der Wille zählt wohl. In der Öffentlichkeit ausgezogen hat sich die selbsternannte Aktivistin schon oft genug. Zwar nicht splitterfasernackt, aber dafür mit “Blut” befleckt oder als Kuh angemalt. Zu Fasching ist das ja vielleicht okay, aber bei dir kommt das einem Kuhfetisch schon sehr nahe, liebe Tash. Vielleicht identifiziert sich Tash aber auch einfach als Kuh.
Jedenfalls ist sie nicht ohne Konsequenzen davongekommen. Schon letzten Sommer wurde ihr der Zutritt in jede Kneipe in Westaustralien verboten. Die Folge davon, dass sie diverse Restaurantketten des “Fisch-Holocausts” bezichtigte. Wahnsinniger geht es eigentlich nicht. Momentan zählt sie drei strafrechtliche Verurteilungen, darunter eine wegen ordnungswidrigem Verhalten und eine wegen Hausfriedensbruch. Den Gerichtssaal kennt sie inzwischen fast besser als ihr Schlafzimmer. Doch ein Ende ihrer kriminellen Karriere ist nicht in Sicht. Tash sagt selbst, dass sie solange weiterkämpfen wird, bis der “Tier-Holocaust” endgültig beendet ist. Finanzieren wird sie ihren Aktivismus mithilfe ihrer auf OnlyFans verkauften “Bilder”, einer App auf der gegen Geld exklusive, meist freizügige Bilder geteilt werden. Spätestens jetzt wird auch jedem die Namensgebung “Vegan Booty” einleuchten. Ich finde es allerdings schon traurig, mit 28 Jahren nichts anderes im Kopf zu haben…
Niemand wird dadurch vegan werden
Bei all dem verrückten Aktivismus stellt sich mir eine große Frage: Tash; warum? Du willst vegan leben: Alles klar. Du möchtest andere Menschen dazu bewegen, auch vegan zu leben? Alles klar. In meinem Fall tut es mir zwar leid für dich (ich mag Currywurst einfach zu sehr), aber wenn jemand für Veganismus – oder andere Ansichten – auf die Straße gehen will, wüsste ich nicht, warum ich ihnen das verbieten sollte. Aber abgesehen davon, ob Veganismus überhaupt so erstrebenswert ist, wie mancher behauptet; wirst du wirklich die Mentalität der Menschen verändern, wenn du dich im McDonalds ausziehst, Tash? Oder kann es sein, dass die Kunden, nachdem sie von einer halbnackten Frau eines Massenmordes beschuldigt wurden, gerade deswegen noch einen zweiten BigMac bestellen? Ein radikaler Aktivismus wie dieser verhindert jeden Diskurs. Er spaltet, schafft Fronten und sät Hass in der Gesellschaft.