Schluss mit der patriarchalen Geschlechtsanmaßung bei Toten!

Von Simon Ben Schumann | Falls Sie es noch nicht wussten: Mann und Frau, das sind Lügenbilder der patriarchalisch-unveganen Weltverschwörung. Unsere Vorstellungen von Sexualität und Geschlechtern sind nur als Teil des hegemonialen Kolonialismus entstanden und dienen sowieso nur dazu kapitalistische Normen aufrechtzuerhalten – zumindest, wenn man der modernen “ Geschlechterarchäologie“ glauben möchte. Sie fordert die patriarchale Deutung archäologischer Knochenfunde endlich zu beenden – denn wer weiß schon, ob sich das tausend Jahre alte Skelett mit der männlichen DNA nicht in echt als Trans identifizierte? Es ist also soweit: Jetzt verlieren sogar die Toten ihre „Gender Identity“.
Wissenschaft wird zum Politikum
Wenn angehende Archäologen früher davon träumten eines Tages wie Lara Croft oder Indiana Jones zu werden, sind ihre Idole heute die Heroen des „Black Trowel Collectives“. Was klingt wie ein Block der nächsten „Welcome to Hell“-Demo bei G20, ist ein Team junger, britischer Archäologen, das die ganze Palette des „The world is a social construct“-Glaubens vertritt und damit aktuell die Wissenschaft „bereichert“. Auf ihrem Blog veröffentlichte das „Kollektiv“ einen Aufruf unter dem Motto „Archaelogists for Trans Liberation“. Demnach sei die Vergangenheit ein Raum, in dem transsexuelle Menschen, alle Arten von Geschlecht und sexueller Fluidität und deren Variationen problemlos existierten. Archäologen sollten die „fließenden Grenzen der Geschlechter“ deshalb endlich ins Zentrum ihrer Arbeit rücken. Die Erkennung des Geschlechtes bei uralten Skeletten durch Grabbeigaben, Körperform oder technische Analysen – von gestern. Denn auch die Vergangenheit sei schließlich trans.
Mal ehrlich: Haben sie unrecht? Ob beim Bau der hängenden Gärten Babylons oder in blutigen Gladiatorenkämpfen im alten Rom – die Fluidität der Geschlechter spielte immer eine sehr wichtige Rolle. Gerüchten zufolge soll schon die sagenhaft schöne Pharaonin Kleopatra nur Männer gedatet haben, die sich keiner der klassischen Geschlechter zuordnen wollten – etwa Marcus Antonius oder Julius Cäsar. Und Sie wissen sicherlich auch, dass die heiligen drei Könige für Maria einen wichtigen Hinweis hatten, als sie kamen um Jesus die Ehre zu erweisen: „Erziehe dein Kind genderneutral, und es wird der endgültige Erlöser der Welt!“. Sie hielt sich leider nicht daran. Was später mit Jesus passierte, ist kein Geheimnis.
Ja zum geschlechtslosen Zeit-Raum-Kontinuum!
Bezogen sich die Änderungswünsche der Gender-Studies-Apologeten früher nur auf Gegenwart und Zukunft, wird jetzt also auch noch die Vergangenheit durchgegendert. Bevor wir alle das letzte bisschen Glauben in die Menschheit verlieren, wäre mein Vorschlag: Nehmen wir uns Popcorn und genießen die Show. Wenn im Ägyptischen Museum Berlins bald von „Pharo*Innen+“ die Rede ist, werden die Besucherzahlen durch die Decke gehen. Ganz sicher.
Bekloppte Radikale gibt es immer – solide Archäologie erkennt aber auch ohne sie schon lange an, dass je nach historischen Quellen und Grabbeigaben nicht jeder Träger des Y Chromosoms ein „ich Tarzan Du Jane“ Mann war – selbst Alexander der Große mochte wohl nicht ausschliesslich Frauen. Die „Forderung“ nun bei jedem Grab einer hochgewachsenen Frau mit einem größeren Dolch zwischen Perlenschmuck und Spinnrad eine „Kriegerkönigin“ zu sehen ist auch nicht neu (wenn auch eher amüsant als ernst zu nehmen). Wenn nun der nächste Schritt ist, bei jedem Toten so zu tun als sei er/ sie/ es vielleicht nur „im Körper eines Mannes/ einer Frau gefangen gewesen“ …. na ja: die Zeitgenossen, hatten wohl seltener Schwierigkeiten mit der Zuordnung! Griechische Stadtstaaten erschlugen häufig die Männer und verkauften Frauen und Kinder in die Sklaverei…. vermulich meldeten sich unter diesen Umständen vergleichsweise wenige „Männer gefangen in Frauenkörpern“ …. und die „Frauen in Männerkörpern“ scheiterten unter diesen Umständen vermutlich an der mangelnden Marktnachfrage! 😂