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Covid-Impfung

Neue Studie zeigt geringere Übersterblichkeit in Bundesländern mit niedriger Impfquote

Eine neue Studie zeigt eine mutmaßliche Korrelation der Übersterblichkeit in Deutschland mit der Impfquote. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Übersterblichkeit in Bundesländern mit niedriger Impfquote geringer ausfiel – in Sachsen war sie sogar rückläufig.

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Eine neue im Preprint-Portal Research Gate veröffentlichte Studie zeigt eine mutmaßlich sehr starke Korrelation zwischen der Übersterblichkeit in Deutschland und einer hohen Covid-Impfquote. Der Psychologie Prof. Dr. Christof Kuhbandner von der Universität Regensburg und der Mathematiker Prof. Dr. Matthias Reitzner von der Universität Osnabrück untersuchten die Übersterblichkeitsquoten der einzelnen Bundesländer in Deutschland und verglichen die jeweiligen Anstiege der Quoten anhand von Daten des Statistischen Bundesamtes. Ihre Ergebnisse könnten in den Augen der Verfasser einen Zusammenhang von Covid-Impfungen und Übersterblichkeit belegen.

Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Studien benutzt dieses Papier nicht nur die Niveaus, also die reinen Zahlen der Übersterblichkeit, sondern untersucht deren Anstieg während der Pandemie in den Bundesländern. Obwohl das Niveau der Übersterblichkeit in den neuen Bundesländern in den letzten Jahren wohl vergleichsweise hoch ausfiel, zeigt sich durch dieses Vorgehen, dass der Anstieg in westdeutschen Bundesländern offenbar wesentlich höher ausfiel. Der Anstieg könnte hier mit einer hohen Impfquote korrelieren, so die Autoren. Auffällig ist, dass der Anstieg laut Kuhbandner und Reitzner im Osten geringer ausfällt – gleichzeitig sind hier auch prozentual weniger Menschen gegen Covid-19 geimpft.

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Vor allem in Sachsen fällt die Impfquote mit 66,3 Prozent bislang sehr gering aus. Gleichzeitig stellten Kuhbandner und Reitzner hier in den Pandemiejahren einen Rückgang der Sterblichkeit fest – in keinem anderen Bundesland war ein ähnlicher Effekt zu beobachten. Waren es bis März 2021 noch 65.674 Todesmeldungen, fiel diese Zahl auf 60.981 im März 2023.

„Im Gegensatz zu den erwarteten positiven Effekten einer effektiven Impfung, waren in der Folge negative Korrelationen zu beobachten“, schreiben die Wissenschaftler. Vor allem im „zweiten und dritten Pandemie-Jahr konnte eine starke Verbindung zwischen der Übersterblichkeit und der Impfquote beobachtet“ werden.

Prozentual gesehen stieg die Sterblichkeit in Bremen und Saarland am stärksten an. Im März 2023 verzeichnete Bremen eine Übersterblichkeit von 11,02 Prozent, das Saarland kam auf 10,86 Prozent. Im ersten Pandemie-Jahr lag die Übersterblichkeit hier noch bei 0,26 beziehungsweise 0,4 Prozent. Gleichzeitig weist Bremen deutschlandweit die höchste Impfquote mit 91,9 Prozent auf. Das Saarland belegt mit 83,8 Prozent den dritten Rang.

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Kuhbandner und Reitzner ziehen daraus, dass eine höhere Impfquote „einen höheren Anstieg der Übersterblichkeit in den Bundesländern“ nach sich zog. Am geringsten stieg die Übersterblichkeit bis 2023 in Berlin, Brandenburg und Sachsen an.

In Brandenburg, wo die Impfquote 67,9 Prozent beträgt, stieg die Übersterblichkeitsquote laut den Wissenschaftlern zwischen 2021 und 2023 von 38.671 auf 39.660 neben Berlin und Sachsen (wo diese Zahl sank) am wenigsten an. Auch die anderen ostdeutschen Bundesländer weisen in diesem Zeitraum ähnliche Zahlen auf: In Thüringen, mit einer Impfquote von 71,5 Prozent, stellten die Wissenschaftler einen marginalen Anstieg von 32.204 auf 33.136 fest, in Sachsen-Anhalt (Impfquote von 74,7 Prozent) stieg die Übersterblichkeit von 35.745 auf 37.235, in Mecklenburg-Vorpommern (Impfquote von 75,6 Prozent) von 22.519 auf 25.206.

Kuhbandner Christof, Reitzner Matthias (2024/02/10) Differential Increases in Excess Mortality in the German Federal States During the COVID-19 Pandemic. 10.13140/RG.2.2.13098.18880

Deutschlandweit stieg die Übersterblichkeit den Studienergebnissen zufolge von etwa 23.000 im März 2021 auf über 77.000 im März 2023 an. Erwartet wurden bis März 2021 rund 982.000, ein Jahr später 992.000 und bis März 2023 letztlich 1.000.000 Todesfälle. Tatsächlich gab es aber 1.000.004, dann 1.019.000 und 1.078.000 Todesfälle. Die im Februar veröffentlichte Studie befindet sich allerdings momentan im Preprint, Methode und Ergebnis müssen vor einer Veröffentlichung in einem wissenschaftlichen Fachmagazin noch von unabhängigen Experten begutachtet werden.

Kuhbandner und Reitzner hatten bereits im Mai 2023 eine Studie mit dem Titel „Übersterblichkeit in Deutschland 2020-2022“ im renommierten Wissenschaftsmagazin Springer Nature veröffentlicht (Apollo News berichtete). Das Papier zog schnell die Aufmerksamkeit der sogenannten Faktenchecker auf sich, weil Kuhbandner und Reitzner wohl insinuierten, die Übersterblichkeit könnte mit den Vakzinen in Verbindung gebracht werden. Das neue Papier könnte, nachdem es geprüft und in einem Magazin veröffentlicht wurde, diesen Verdacht untermauern.

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