Kulturtalent Clownia Roth: Politikerin, Sängerin, Komikerin
Meine Damen und Herren, halten Sie sich fest, die folgende Attraktion wird sie von den Socken hauen. Sie bringt alles und jeden zum Lachen. Ich bitte Sie um Applaus für unsere Clownia Roth. Vielleicht kennen Sie sie aus dem Musikvideo, in dem sie ihre bezaubernde Stimme mit dem Song “I am what I am” preisgab und ihre Akrobatik mit einem Regenschirm in Regenbogenfarben zur Schau stellte. Roth beweist, dass man auch als Dramaturgin ohne Abschluss in der Politik ein hohes Tier werden kann, wenn man nur das Richtige erzählt. Und ihre Rolle spielt sie gut. Die Farbexplosionen auf ihrem Kopf – gelegentlich auf Reisen in total tolle und friedfertige Länder mit einem Kopftuch verdeckt – passen dabei wie abgestimmt zu ihrer Rolle. Seit fast 5 Monaten ist die Grünen Politikerin Staatsministerin und Beauftragte für Kultur und Medien.
Dabei hat sie ja wirklich Ahnung von Kultur: So wirkte sie etwa an der WDR-Show „Zimmer frei! – Prominente suchen ein Zuhause“ mit. 2016 sah man Claudia Roth in der Sendung aus vollem Halse, mit nur ganz, ganz wenigen Versprechern, das Lied ”Non, je ne regrette rien” singen. Das reicht schon fast an meine Darbietung von “I want it that way” unter der Dusche heran. Und das will was heißen!
Achso: Aber warum ist Claudia Roth im Nebenjob nochmal Politikerin und nicht Sängerin geworden? Neben ihrer Begeisterung für die Kunst will sie vor allem überall Frauen haben. Sie redet davon, dass sich die Männer gegen die Frauen verschwören würden. Man müsse den Sexismus bekämpfen und überall Frauenquoten einsetzen.
Der Sexismus lauert überall. Roth wurde im Bundestag auch angeblich sexistisch behandelt: Ja ja, manche Politiker wagten es, Claudia Roth nicht zu begrüßen, bevor sie ans Rednerpult traten, obwohl das sonst Brauch ist, meint sie. Hä? Und was hat das jetzt damit zu tun, dass Roth eine Frau ist? Kann es nicht auch sein, dass manche Politiker Claudia Roth aus anderen Gründen als ihrem Geschlecht nicht grüßen?
Ganz nach dem Motto: Geschlecht vor Qualität. Es gibt halt mehr Männer in der Politik. Ich meine: In meiner Klasse sind die meisten, nein eigentlich alle, Jungs besser in Physik, als wir Mädchen. Doch gäbe es da jetzt eine Quote, die sagt, ich müsste bei der Physikolympiade mitmachen, weil da zu viele Jungs sind, heißt das für mich eine gratis Teilnehmerurkunde. Ich hätte jemandem, der wahrscheinlich weiter gekommen wäre, auch noch den Platz genommen.