Iran startet Manöver im persischen Golf
Von ADRIÁN | Säbelrasseln ist wohl die Lieblingsbeschäftigung der Mullahs zur Weihnachtszeit. Während die USA ihre Truppen aus Syrien abziehen und Europa sich wie immer aus fast allem raushält, hat der Iran am Samstag ein Manöver im persischen Golf gestartet.
Die Revolutionswächter werden im Staatsfernsehen groß präsentiert. Mit Schiffen, Hubschraubern, Drohnen, Raketenwerfern, Stoßtrupps und vielem mehr will die Diktatur im eigenen Volk und im Ausland Eindruck schinden. General Mohammad Ali Jafari, Chef der Revolutionswächter, will seinen „Feinden“ beweisen, „wie vernichtend unsere Antwort auf jedwede Aktion von ihnen wäre“.
Der Hauptteil der Übungen spielt sich auf der Felseninsel Queshm in der Meerenge von Hormuz ab. Der Ort ist nicht zufällig gewählt. Ein Drittel des weltweit verschifften Öls wird durch diese Passage transportiert. Der Iran droht dauerhaft damit, den Öltransport dort zu zerstören, wenn die USA durch ihre Sanktionen den Ölexport des Irans unterbinden.
Aber auch der Zeitpunkt des Manövers ist nicht zufällig gewählt. Nicht nur, dass es kurz vor Weihnachten ist, wo kein Land mehr wirklich in der Lage ist darauf einzugehen. Nein, das Manöver startet genau einen Tag nach dem Einlaufen des US-Flugzeugträgers John C. Stennis in den persischen Golf. Das Manöver findet unweit vom aktuellen Standort des Trägers statt.
Wie wird die Reaktion der westlichen Staaten nun also ausfallen? Dafür lohnt sich ein kurzer Blick in die jüngere Geschichte. Denn die Effektivität der Ölwaffe ist den Staaten im nahen Osten wohl bekannt. 1973, während des Jom-Kippur-Kriegs, kam sie bereits zum Einsatz. Und ganz Europa ließ sich davon einschüchtern. Damals ging es um Verhinderung der Unterstützung Israels – heute geht es um den Erhalt des Mullah-Regimes und die Zukunft des Persischen Volkes.