Grüne Spree, gelber Stern & aufgebohrte LKW-Reifen – die irren Klima-Aktivisten kennen keine Grenzen

Von Simon Ben Schumann | Normalerweise sind Flüsse blau – trotz des Klimawandels. Doch jüngst war die Spree im Berliner Regierungsviertel plötzlich giftgrün. Nicht etwa, weil Gott zehn Plagen über Deutschland bringt, um Karl Lauterbach zum Aufgeben zu
zwingen. Nein: Es handelte sich um den genialen Protest einiger Klimaaktivisten.
Am Morgen des 7. Septembers schütteten die Angehörigen von „Extinction Rebellion“ eine färbende Chemikalie von einer Brücke aus in die Spree. Daraufhin verfärbten sich große Teile des Wassers in einem leuchtenden Neongrünton. Auf Twitter hieß es von Aussterbe-Gegnern: „Die grüne Spree steht für die Auswirkungen der #KlimaKatastrophe, die schon lange auf der ganzen Welt spürbar sind!“ Laut Eigenangaben hat man das Wasser mit Uranin gefärbt. Das sei „toxikologisch unbedenklich“. Wär ja noch schöner, wenn man ein wirksames Nervengift genommen hätte. Aber wahrscheinlich sogar „gerechtfertigt“ – Klimakiller Nummer Eins ist schließlich der Mensch. Ein paar Badende in der Spree weniger – schwupps, ist der CO2-Ausstoß reduziert.
Umweltschützer – oder Joker-Fans?
Eine Online-Recherche ergibt: Uranin wird unter anderem zur Markierung von unterirdischen Gewässern benutzt – weil die Farbe fluoresziert. Logischerweise sind bei ihrem Einsatz bestimmte Grenzwerte zu beachten und man sollte das Zeug nicht nach
Gutdünken ins Wasser kippen. In einem Online-Shop heißt es in der Artikelbeschreibung: „Laut Sicherheitsdatenblatt soll ein Einleiten in Gewässer vermieden werden.“ Meine Berliner Verwandten werde ich vorwarnen, die Spree erstmal zu meiden – es sei denn, sie haben Bock auf grüne Haartracht.
Bei der Spree-Färbung musste ich an den Film „Joker“ aus 2019 denken. In einer Szene erschießt der misanthropische, grünhaarige Antiheld live im TV einen Talkshow-Host mit den Worten „You get, what you fuc*ing deserve!“ Ähnliche Rhetorik fällt bestimmt im
Hauptquartier von Extinction Rebellion, wenn der nächste Aufstand geplant wird. Eine ähnliche Aktion gab es 2018: 3.500 Liter gelbe Farbe wurden im Kreisverkehr an der Siegessäule verschüttet. Der Grund für das Fiasko: Man wollte eine überdimensionale Sonne kreieren. Unzählige Fahrradfahrer rutschten umher, die Polizei ermittelte wegen „gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr“. „Nach dem ersten Regen ist das wieder weg.“, sagte ein Greenpeace-Sprecher. Am Ende musste Greenpeace 14.000 € (!) an die Berliner Stadtreinigung zahlen. Der Säuberungsaufwand war immens.
Nicht nur Natur und Straßenverkehr leiden unter den Aktionen. Es kann sogar richtig gefährlich werden. So blockieren die Extinction-Rebellion-Jünger regelmäßig Straßen. Letzten Sommer wurde die Bundesstraße B1 lahmgelegt. Schilder mit Sprüchen wie
„Entschuldigen Sie den Gesetzesverstoß, es geht ums Überleben!“ zierten die illegale Aktion. Aktivist Dominik Lange sagte vor Gericht, angeklagt wegen gemeinschaftlicher Nötigung: „Hier sitzt die falsche Person auf der Anklagebank. […] Ich übertrete bewusst Gesetze und Normen.“ Klar, denn im tugendhaften Umwelt-Utopia werden nur Fleischesser eingeknastet – es sei denn, sie sühnen ihre Schuld mit einem „gesunden“ Sojasteak.
Die „Aktivisten“ scheinen in Deutschland und in unseren Nachbarländern wirklich vor nichts mehr zurückzuschrecken. In. Südengland stürmte die Gruppe „Animal Rebellion“ vor kurzem das Gelände einer Milch-Fabrik und machte sich mit Bohrmaschinen und Bolzenschneidern an den Parkenden LKWs – genauer gesagt, an ihren Reifen – zu schaffen. Nach eigenen Angaben zerstörten die Klima-„Aktivisten“ die Reifen von 50 parkenden Fahrzeugen. Für die Firma bedeutet das einen gigantischen Schaden: Sie müssen ihre Produktionsabläufe stoppen, mit Lieferausfällen rechnen und vor allem müssen sie die zerstörten Reifen ersetzen – je nach Fahrzeugtyp bedeutet das zwischen 300 und 1.000 Euro pro Reifen. Und das nur weil den selbsternannten Klima-Rettern von Politik und Polizei – in Deutschland und anscheinend auch in England – keine harten Grenzen gesetzt werden.
Wir müssen uns wehren – Dänemark zeigt, wie es geht
Ein virales YouTube-Video dokumentiert, wie Vegan-Aktivisten einen McDonalds im dänischen Frederiksburg blockieren – weil er Fleisch anbietet. Mittlerweile hat der Clip Millionen Aufrufe. Die Aktivisten lassen keine Kunden mehr rein. Doch ein hungriger
Mann hat genug. „Ist mir egal“, antwortet er auf die Predigten der Blockierer und bricht durch die Menschenkette. Fairerweise muss man sagen, dass Mandelmilch halt keine Muskeln macht. Wenn wir alle solchen Protesten so entschieden entgegentreten, haben die Extremisten keine Chance. Und die Spree bleibt blau.