Erbschaftssteuer? Nein Danke! Die Auswirkungen im Überblick

Von Willi Weißfuß | Die Erbschaftssteuer ist ein populäres politisches Thema. Gerade die Forderung nach 100 Prozent Erbschaftssteuer geistert häufig durch den politischen Raum. Eine 100-Prozentige Erbschaftssteuer soll Gerechtigkeit schaffen. Denn schließlich sei es ungerecht das Erben ein „Spermalotto“ ist. Doch welche folgen hätten 100 Prozent Erbschaftssteuer für den Wohlstand in Deutschland. Wie würden die Menschen sich verhalten wenn es eine 100-Prozentige Erbschaftssteuer gibt? Welche Auswirkung hat eine 100% Erbschaftssteuer auf die unterschiedlichen Vermögensgegenstände?
Das Haus
Hart erarbeitet und am Ende trotzdem weg. Dieses Schicksal wird auf alle Häuser im Falle einer Erbschaftssteuer von 100% zukommen. In spätestens 100 Jahren wird dem Staat jedes Haus in Deutschland gehören. Wenn ein Haus einem Ehepaar gehört und ein Ehepartner stirbt muss dann der nicht verstorbene Ehepartner Miete an den Staat zahlen, weil das Haus zur hälfte dem Staat gehört? Wird das 80 jährige Ehepaar sein Haus noch renovieren oder es verfallen lassen weil es sich nicht mehr lohnt zu renovieren? In 100 Jahren wird der Staat Eigentümer von jedem Grundstück in Deutschland sein. Ein Monopolist auf 357.588 Quadratkilometer. Warum sollte der Staat die Häuser wieder verkaufen wenn er doch als Monopolist keine Konkurrenz fürchten muss?
Das Unternehmen
Deutschland profitiert von familiengeführten Unternehmen. Diese sind auch bekannt unter dem Namen Mittelstand. Doch genau diese familiengeführten Unternehmen sind dem Untergang geweiht. Warum soll ein Unternehmer sein Unternehmen bis zu seinem Tod leiten, es vergrößern, Arbeitsplätze schaffen wenn am Ende das Unternehmen dem deutschen Staat gehört und genauso hervorragend funktioniert wie die Deutsche Bahn?
Familiengeführte Unternehmen haben einen Vorteil gegenüber Großkonzernen. Die Nachfolge wächst in das Unternehmen hinein. Auch der „reiche“ Erbe muss für sein Erbe im vorraus arbeiten. Er muss einen für das Unternehmen sinnvollen Beruf erlernen, denn niemand kann ein Unternehmen vererbt bekommen, ohne das Unternehmen zu kennen. Denn wenn der Erbe das Unternehmen nicht versteht, sitzt am Ende ein Insolvenzverwalter am Schreibtisch des Chefs.
In Deutschland hat Brot Tradition. Wenn die Traditionsbäckerei in dritter Generation, aufgrund der Erbschaftssteuer, im Namen der Solidarität kaputtgeht wird, stirbt ein Stück deutscher Kultur. Denn entweder muss der Erbe Betrieb und Betriebseigentum auflösen und verkaufen, oder der Betrieb wird direkt verstaatlicht – und der neue Geschäftsführer, eingesetzt vom neuen Eigentümer, dem Staat, wird wohl kaum die Backrezepte der Familie erlernen, wenn das aufbacken eines billigen Aufbackbrötchens, Made in China, finanziell lukrativer ist.
Die Verarmung Deutschlands
Schon heute können ausländische Investoren reihenweise deutsche Firmen aufkaufen. Ein Trend der sich mit einer 100-Prozentigen Erbschaftssteuer verstärken wird. Wenn ein Unternehmer mit 60 Jahren ein attraktives Angebot aus China bekommt ist es naheliegend das der Unternehmer das Geld nimmt, sein restliches Leben genießt und sich zum Ziel setzt bis zum Tod sein Konto auf 0€ gesetzt zu haben. Die Technologie wird transferiert und die Arbeitsplätze vernichtet. Der Wirtschaftsstandort Deutschland ist bei einer 100% Erbschaftssteuer dem Untergang geweiht. Warum? Auch wenn der Staat Unternehmen vererbt bekommen sollte reicht ein Blick in die ehemalige DDR oder zur Deutschen Bahn um zu sehen wie gut ein Staat wirtschaften kann.
Die Erbschaftssteuer von 100 Prozent zuende gedacht
Um die Erbschaftssteuer zu umgehen kann man Vermögen verschenken. Dieses „Schlupfloch“ muss bei einer Erbschaftssteuer von 100 Prozent natürlich gestopft werden. Denn schenken ist im Endeffekt ein erben ohne sterben. Doch wie können Kinder in einer sozialistischen Welt der 100-Prozentigen Erbschafts und Schenkungssteuer noch, gerecht, versorgt werden? Schließlich ist das kostenlose wohnen im elterlichen Haus, die Versorgung mit essen und natürlich das verschenken von Spielzeug nicht gerecht in der Gesellschaft verteilt. Konsequent wäre die Einführung von Kinderfreibeträgen. Zum Beispiel steht einem Kind bis zum alter von 5 Jahren 318 Euro im Bürgergeld zu. Das wäre doch ein guter Freibetrag. So wären alle Kinder gleich arm und hätten alle die gleichen, schlechten, Startchancen. Alternativ kann ein Kind natürlich auch bei einer „Überversorgung“ durch fürsorgliche, arbeitende, Eltern mehr geschenkt bekommen und dies im späteren Leben zurückzahlen. De facto würden Eltern ihren Kindern einen Kredit geben der dem Staat zurückgezahlt wird. Schließlich wollen Linke nicht das sich Arbeit und insbesondere Leistung lohnen. denn das ist ungerecht. Lasst uns alle gleich arm werden, damit niemand ein böser reicher Kapitalist wird!