Entgegen aller Fakten: Wie Brandenburg den Elektroauto-Irrsinn fördert

Von Willi Weißfuß | Elektroautos sind im Trend. Doch auch Elektroautos müssen tanken. Strom kommt zwar aus der Steckdose, aber nicht überall sind Steckdosen vorhanden. Die Stromnetze kommen durch Elektroautos teilweise an Kapazitätsgrenzen. Wie wäre es, wenn es einen Kasten geben würde der den Strom selber herstellt, ohne mit dem Stromnetz verbunden zu sein. Die Firma „me energy“ hat die Lösung. Sie entwickelten einen Dieselgenerator in cool. Ihre mobile Ladestation wird mit Bioethanol betrieben. So kann der vorbildliche Elektroautofahrer sein Auto mit Strom vom Acker betreiben. Bier tanken bekommt eine ganz neue Bedeutung.
Wir haben nachgerechnet
Dieses Wunderwerk der Technik suggeriert die totale Nachhaltigkeit. Es ist aber alles andere als nachhaltig. Insbesondere der Flächenverbrauch ist enorm. Aus einem Hektar Zuckerrüben kann man 6600 Liter Bioethanol gewinnen. Aus einem Hektar Weizen sogar nur 2800 Liter Bioethanol. Me energy erzeugt nach eigenen Angaben aus einem Liter Bioethanol 2 kWh Strom. Bei einem sparsamen Elektroauto werden 15 kWh pro 100 Kilometer benötigt. 7,5 Liter Bioethanol reichen dementsprechend für 100 Kilometer. Um die im Jahre 2020 gefahrenen PKW Kilometer ( 626.423.000.000 km) mit dieser Technologie fahren zu lassen sind 46.981.725.000 Liter Bioethanol nötig. Um diese Menge an Bioethanol mit Zuckerrüben zu decken wird eine Ackerfläche von 7,12 Millionen Hektar benötigt. Zum Vergleich: Die deutsche Ackerfläche beträgt nur 16,6 Millionen Hektar. Fast die Hälfte der deutschen Ackerfläche müsste mit Zuckerrüben bestellt werden um den Strombedarf der Elektroautos zu decken. Irrsinn!
Bioethanol versus Photovoltaik: Ein Vergleich
Bioethanol ist de facto Sonnenenergie. Das Sonnenlicht wird mittels Photosynthese in Zucker, also chemische Energie umgewandelt. Diese chemische Energie wird anschließend in eine andere chemische Energie (Bioethanol) umgewandelt, um aus dieser dann Strom zu erzeugen. Es gibt eine Technologie die Sonnenlicht direkt in Strom umwandelt. Die Photovoltaik. Ein Solarpark mit einer Größe von 1 Hektar kann bis zu 1 Million kWh Strom erzeugen. 1.000.000 kWh Photovoltaikstrom versus 13.200 kWh Bioethanol Strom. Photovoltaik kann bis zu 75 mal mehr Strom pro Hektar erzeugen als es mit Bioethanol der Fall wäre. Diese energetische und flächenmäßige Katastrophe wird von der Brandenburger Landesregierung aktiv gefördert und auf Landeseigenen Flächen genutzt! Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sagt zu diese Technologie: „Ladesäulen sind ein Beitrag zur Energiewende. Diese ist noch immer vor allem eine Stromwende. Wir brauchen aber eine echte Sektorenkopplung, um auch im Bereich
der Mobilität und der Wärme die Freisetzung von Kohlenstoff zu reduzieren. Das Land Brandenburg unterstützt die Energiewende im Verkehr und deren infrastrukturelle Versorgung. Zielgerichtet fördern wir Unternehmen, die innovative Produkte und Dienstleistungen für die Verkehrssysteme der Zukunft entwickeln.“ Es ist nicht innovativ die in Deutschland sowieso enorm begrenzten Flächen zu nutzen, um ineffiziente Technologien zu fördern. Dabei müsste Jörg Steinbach bewusst sein, dass dieses Ladesäulenkonzept nicht zukunftsfähig ist. Steinbach ist studierter Chemieingenieur und promovierte in technischer Chemie. Hätte Steinbach nachgerechnet würde ihm auffallen, dass diese Innovation in Deutschland eine ökonomische und ökologische Katastrophe ist und die Photovoltaik wesentlich effizienter arbeitet.
Mich würde u.a. einmal interessieren, wer nach z.B. 8 Jahren ein gebrauchtes E-Mobil noch kaufen wird. Die Batterie hat dann einen Großteil der Reichweitenfähigkeit eingebüßt, Austausch ist im Verhältnis zum Restwert des Fzg. unwirtschaftlich, genauso das teure Recycling. Die Steuerungselektronik veraltet. Hier kommt noch ein gewaltiger Schrottberg auf uns zu. Nachhaltigkeit sieht anders aus.
Aber in Afrika wird es dann ja ‚umweltfreundliche‘ Batterie-Rohstoffverwerter geben, gelle? Was mit den ‚unverwertbaren‘ Bestandteilen passiert, muß unser woke-grünes Öko-Gewissen nicht belasten, genausowenig, wie es die Batterie-Rohstoffgewinnung tut. Letztere verursacht einen bemerkenswerten Wasserverbrauch und Süßwasser wird – wie wir alle wissen – in Bälde eines der knappsten und wertvollsten Wirtschaftsgüter der Welt sein.
*** Nachtigall, ick hör dir trapsen ***
Sehr geehrter Verfasser dieses Artikel,
es wäre sehr angebracht, wenn Sie Ihre Zahlenangaben nochmals durchrechnen würden. Die sind nämlich zum Teil falsch.
mfg
Nanca Clavjo