Carolabrücke
„Entbehrt jeder Grundlage“: Dresdner Bürgermeister wies Kritik an Brücken-Zustand zurück
Der Einsturz der Dresdner Carolabrücke wirft Fragen auf: Immer wieder scheint die Stadtverwaltung den Zustand der Brücke verharmlost zu haben, Anträge zu dem Thema wurden. Nun wurde sie vom Einsturz überrascht.
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Am Mittwochmorgen stürzte ein Teil der Carolabrücke in Dresden ein. Jahrelang wurde über den Zustand der Brücke in der Dresdener Innenstadt diskutiert, die Brücke galt schon vor längerer Zeit als Marode. Nun kommen mehrere Vorfälle ans Licht, bei denen die Stadtverwaltung den Zustand der Brücke heruntergespielt hatte. Der Bürgermeister für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften und ehemalige grüne Bundestagsabgeordnete Stephan Kühn schrieb beispielsweise noch im August 2023 auf X (ehemals Twitter) als Reaktion auf die Kritik am Zustand der Dresdener Brücken folgendes: „Die Kritik von Zastrow, wir würden die Brücken versammeln [vermutlich gemeint: vergammeln] lassen, entbehrt jeder sachlichen Grundlage! Die Brücken waren und sind Investitionsschwerpunkt: Sanierung Albertbrücke & Augustusbrücke fertig, Carolabrücke und Blaues Wunder Sanierung läuft, bspw. auch Prießnitzbrücke“.
Einen Antrag der Stadtratsfraktion Freie Wähler/Freie Bürger Dresden, nach welchem der Oberbürgermeister den Stadtrat über den Zustand der Dresdener Brücken informieren sollte, wurde vom Stadtrat noch am 14. Juni dieses Jahres mehrheitlich abgelehnt. Tatsächlich liefen bereits seit 2019 umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an der Brücke. Erst 2025 sollte die Sanierung des Brückenzugs C beginnen, dieser ist nun aber eingestürzt. Die neue Carolabrücke wurde dabei erst 1971 eröffnet.
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Glücklicherweise wurde beim Vorfall niemand verletzt: Eine Straßenbahn war nur einige Minuten vorher über den Teil der Brücke gefahren. Unklar ist noch, was genau den Vorfall verursacht hat. Mittlerweile wurde festgestellt, dass auch andere Teile der Brücke einsturzgefährdet sein könnten. Für Holger Kalbe, Abteilungsleiter im Straßen- und Tiefbauamt Dresden, kam der Teileinsturz überraschend. Es sei nicht vorhersehbar gewesen, dass der Zustand so schlimm ist. „Man steckt in so einem Bauwerk halt nicht drin“, sagte er.
Jetzt wird in der Dresdener Politik der Vorfall intensiv aufgearbeitet werden. Es kommt selten vor, dass Brücken von sich aus einstürzen. Die Anzahl solcher Vorfälle könnte sich in Zukunft allerdings häufen, die Zahl der sanierungsbedürftigen Brücken stieg zuletzt immer weiter und beläuft sich Stand Februar 2023 auf 16.000.
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Wo Grüne ihre Finger drin haben, funktioniert nichts, außer die eigene Versorgung.
Muss jetzt die AfD dafür auch den Kopf hinhalten?
Aus dem Text: „Man steckt in so einem Bauwerk halt nicht drin“
Für sowas gibt es doch Fachkräfte, TÜV und Gutachten! Oder?
—
Mist falsch gedacht: Zuerst müssen die Zuständigkeiten geklärt werden.
Wer ist zuständig?
Stadt?
Land?
Bund?
Das kann schon seine Jahrzehnte dauern!
—
Nach der Wende wurden im Osten sämtliche Autobahnen neu gemacht. 10 Jahre später mussten viele schon saniert werden – Pfusch am Bau und Korruption!
Der ganz normale Schlendrian in Deutschland, und zwar seit Jahrzehnten. Keiner fühlt sich verantwortlich, alle kassieren eine Riesenkohle.
Meine Meinung, eine Großdemo gegen Rechts kann uns noch vor dem Schlimmsten bewahren.
Der grüne Bürgermeister für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften hatte wohl andere Prioritäten, als Brücken für die Allgemeinheit. Wichtiger waren sicherlich Neubauten für die vielen „Schutzsuchenden“ nach den neuesten Standards. Das muss man doch verstehen: Ideologie first!
Allein in NRW müssen ca. 300(!) Brücken und 873 „Brücken-Teilbauwerke“ dringend saniert werden.
Es müssen „allein 205 Brücken an Landes- und Bundesstraßen aufgrund ihres schlechten Zustands vollständig abgerissen und neu gebaut werden.“ (WDR.de)
Langjähriger NRW-Verkehrsminister (’17 – ’21): Hendrik Wüst (nomen est omen), CDU, ab ’21 ist es, Obacht, ein „Grüner“(!) …
Alles klar?
Einfach nicht drüber nachdenken, wenn ihr das nächste Mal über eine Brücke fahrt oder im Stau auf einer steht …
Wer sagte das noch gleich, dass man gewisse Dinge nicht kommunizieren sollte, weil sie die Zivilbevölkerung „verunsichern“ könnten?