Die Sache mit dem Alzheimer: SPD will den Kanzler stellen


Von Elisa David | Die älteren unter den Lesern werden sich vielleicht noch erinnern, es gab einmal vor langer Zeit eine SPD, die sich nicht täglich lächerlich gemacht hat. Damals kannte man die SPD als stolze Volkspartei, sie stellte den viellleicht beliebtesten Bundeskanzler der deutschen Geschichte, Helmut Schmidt. Seinerzeit gab es dort noch echte Persönlichkeiten – die sich nicht von irgendwelchen Fernsehfutzis vorschreiben ließen, ob sie eine rauchen dürfen, oder nicht – echte Prinzipien eben. Die Gestalten, die heutzutage so in der Politik herumkriechen sind das reinste Eulenschießen dagegen – dass man sich für Politiker nicht fremdschämen muss, kann ich mir mit meinen 19 Jahren garnicht mehr vorstellen. Heute ist die SPD verkümmert und nicht mehr wieder zuerkennen – nicht mal mehr ein Schatten ihrer selbst. Doch bei der SPD selbst, ist das noch nicht angekommen. Die SPD-Doppelspitze hat nämlich ganz große Pläne.

Nicht nur dass sie Olaf Scholz den Kanzlerposten erkämpfen werden (wo auch immer sie den jetzt ausgegraben haben), nein “Wir wollen stärkste Kraft im Bundestag werden“ verkündete Esken kürzlich. Walter-Borjans war es dann gestattet zu ergänzen: „Wir setzen auf Sieg, nicht auf Platz und gehen daher in die Wahl, um stärkste Kraft zu werden.“
Ich persönlich bin überrascht, dass die SPD überhaupt noch in die Wahl geht. Ich bin kein Fachmann, aber auf mich wirkt sie nicht so psychisch stabil, als dass sie mit einer weiteren Niederlage umgehen könnte. Ich halte es garnicht für unwahrscheinlich, dass die gute Saskia auch bei 8% noch in der Weltgeschichte herumhüpft und allen die es nicht hören wollen erzählt, dass sie den Kanzler stellen wird, weil sie in Wahlen gehen um zu gewinnen, und überhaupt – nein stop, ich vergaß – genau das tut sie jetzt schon. Was auch passiert, der Sieg ist sicher – also warum nicht jetzt schon so tun, als wäre man der/die König*In (m/w/d) der Welt?


Gleiche Spur fahren wie immer, hat die SPD in den Graben gefahren, aber auf dem Kopf liegend, mit den Rädern nach oben, aufs Gas drücken ist vielleicht nicht die Lösung um wieder auf die Straße zu kommen. Also umdenken? Nein, denkt sich Saskia. Die beste Lösung ist, das Stammklientel einfach wüst zu beleidigen. Also hier ein Grundkurs Politik mit Prof. Dr. Esken – wie man größte Partei im Bundestag wird:

Zunächst einmal: Was Esken da sagt ist natürlich Schwachsinn. Ich war bei der Demo vor Ort, und habe an der Berichterstattung von Air Türkis für TE mitgewirkt. Und wir haben Reichsbürger gesehen und noch andere Gestalten, die Saskia Esken in ihrem Tweet beschreibt. Aber die meiste Zeit stellte sich heraus, dass diese Leute nicht der Großdemonstration von QUERDENKEN angehört haben. An diesem Tag waren mehr als eine Demo angemeldet, manche zu komplett gegensätzlichen Themen. Die Organisatoren der großen Demo haben in ihren Statements immer wieder dazu aufgerufen friedlich zu bleiben und die Sicherheitsabstände einzuhalten. Und auch wenn von links nach rechts sämtliche Lager vertreten waren, die untereinander unterschiedlicher nicht sein könnten, haben sie sich doch friedlich auf zwei grundlegende Werte geeinigt: Freiheit und das Grundgesetz. Trotzdem wird von Frau Esken so getan, als hätte man es mit zehntausenden gewaltbereiten Demonstranten zu tun, die sich aus Prinzip nicht an Regeln halten und deshalb jede Straßenlaterne abschlabbern, die ihnen in die Quere kommt. Aber so einfach ist das nicht. Querdenken war die einzige Demo, die auf zehntausende Teilnehmer kam.

Attila Hildmann und seine paar Reichsbürger werden immer wieder mit der Demonstration von Michael Ballweg in einen Topf geworfen – obwohl Anhänger Hildmanns zum Boykott der QUERDENKEN Demo aufgerufen haben, weil „der Veranstalter (Ballweg) Kontakt zu den Freimaurern und deren Illuminaten Club“ (kein Schwerz) gehabt haben soll. Die einen demonstrieren für einen Friedensvertrag und wollen das Grundgesetz abschaffen, die anderen wollen einfach ihre Grundrechte zurück.

Ich würde der lieben Frau Esken gerne eine Empfehlung machen: Wenn Sie heute Abend einsam und alleine in Ihrem Bett liegen und sich langweilen, weil alle ihre Katzen schon gekämmt sind, dann schauen sie doch bitte die Reportage von Spiegel TV zu der Demonstration an. Wenn sogar der Spiegel bereit ist (neben den üblichen Nazis und Spinnern natürlich, es ist immernoch Spiegel TV) Menschen zu Wort kommen lassen, die einfach nur wieder arbeiten wollen, weil sie nämlich nicht mehr wissen, wie sie ihre vierköpfige Familie ernähren sollen, dann sollten Sie doch nochmal nachdenken. Und während die schon davon reden, sich einen Strick zu nehmen, sollte der 2. Lockdown kommen, fällt Saskia Esken nichts besseres ein als auf Twitter rumzupöbeln. Viele der Demonstranten waren (ehemalige) SPD-Wähler und verzweifelt – damit müsste sich Frau Esken auseinandersetzen, aber vor diesen Problemen läuft sie weg.


Stattdessen überlegt sich Esken in ihrem Größenwahn, ob sie nicht ihren guten Jutebeutel zur Feier des Tages rauskramen soll und meint sie wäre in der Position, anderen Parteien eine Lektion über Parteiführung zu geben.
Die FDP ist jetzt nämlich „armselig“. Warum? Weil Madame von Esken der Frauenanteil in der Partei nicht mundet. Nun, ich muss ihr zustimmen: Das Hauptproblem der Politik sind zu wenige Frauen. Warum die FDP das noch nicht mit bekommen hat, ist mir ein Rätsel. Dabei wird es ihr doch von allen Seiten vorgemacht. Deutschland wurde nie besser und entschlossener geführt als in den letzten 16 Jahren, von einer jungen hübschen Frau. Und auch mit der SPD geht es seit der Frauenquote nur noch Berg auf. Saskia Esken ist das Beste was uns allen passieren konnte, was hat man bloß vorher gemacht – Wahlen gewonnen? Jeder kennt sie, jeder liebt sie – das Geheimnis für gute Politik ist das zusätzliche X-Chromosom. Liebe FDP, ich hoffe ihr macht euch Notizen.

Die SPD-Spitze ist wohl kollektiv von Alzheimer befallen. Sie glauben, dass sie an der Spitze einer Rot-Rot-Grünen Koalition Deutschland regieren können. Was Saskia und ihre Untergebenen noch nicht verstanden haben ist, dass sie maximal noch Juniorpartner unter einem schleswig- holsteinischen Kinderbuchautor werden kann. Wir reden hier nicht mehr von der großen Volkspartei, die den kleinen Sonnenblumenrebelen gönnerhaft unter die Arme greift. Heute sind es die Grünen, die sich überlegen, ob sie sich mit der SPD überhaupt noch abgeben wollen, oder sie ins Altersheim nach Rumänien abschieben sollen. Das würden sie Opi nur niemals so direkt ins Gesicht sagen. Während er sich mit seinen alten Kriegsgewehren im Keller verschanzt und davon faselt den Krieg zu gewinnen, servieren die Enkel ihm aufgewärmte Dosenbohnen als würden die Briten noch in den deutschen Luftraum eindringen.
„Ich möchte ein progressives linkes Bündnis, weil ich den Schwerpunkt setze auf gleiche Bildungschancen für alle Kinder, mehr Unterstützung für ärmere Familien, Teilhabe für alle und Umverteilung. Wir haben ein Riesenproblem mit dem Auseinanderklaffen bei Löhnen und Vermögen.“, gab Esken bekannt. Liebe SPD, seit wann seid ihr an der Regierung? Und jetzt habt ihr den progressiven Plan, endlich etwas gegen Kinderarmut zu tun?

Dieses Mal klappt es! Ganz bestimmt! Wir brauchen die SPD um wieder aufzuräumen! Nur wir können das! Ja wir hatten die letzten 50 Jahre keinen guten Start, aber wenn ihr unsere Posten noch für eine weitere Wahlperiode sichert, dann versprechen wir alles anders zu machen, indem wir das gleiche machen wie immer, nur schlimmer! Wir schaffen -äääh machen das!
Fazit: die SPD ist am Ende. Zeit auf das Altersheim in Rumänien zurückzukommen.

6 Antworten

  1. Gerd sagt:

    Super geschrieben! Es ist immer wieder eine Freude zu sehen (und lesen), dass es in diesem LAnd doch noch junge Menschen gibt, die sich nicht nur politisch gut auskennen, sondern ihre Meinung auch noch hervorragend in Worte packen können.
    Bei all den Jogginghosenträger*innen und FFF Hüpern ist dieser Blog doch ein Lichtblick.
    Weiter so!

  2. Franz H. sagt:

    Liebe Elisa David, dass Sie als 19-Jährige schon so enttäuscht von der SPD sind wie ich alter Sack (50 Jahre, 25 davon treuer Sozi-Wähler gewesen), spricht Bände. Mit 18 machte ich stolz mein erstes Kreuzchen an der richtigen Stelle, obwohl es nur eine popelige Europa-Wahl war. Damals lebte noch Willy Brandt, mein Idol. Der würde heute im Grab rotieren, wenn er wüsste, was aus seiner Partei geworden ist. Das Grundübel ist, dass keine praxiserfahrenen Leute mehr den Ton in der SPD angeben, sondern weltfremde Ideologen aus gut situierten Milieus, die vom Leben der normalen Menschen keine Ahnung haben und sich auch nicht sonderlich dafür interessieren. Die sehen uns nur noch als Stimmvieh. Wahrscheinlich haben Sie Recht: Endstation Altersheim. Alle aussteigen.

  3. Nordlicht sagt:

    Ein wütender Kommentar und nicht unberechtigt, die Mehrheit der Demonstranten gehörte sicher mal zu den Stammwählern der SPD, den Eindruck hatten wir auch. Mein Mann und ich ( Anfang 50) waren auf der 1. Demo unseres Lebens. Wir fürchten nach Masken- und Testpflicht auch noch eine Impfpflicht mit einem unausgereiften Impfstoff, vor allem wegen unserer Kinder. Wir haben mehr als einmal den Slogan: „Wer hat uns verraten?… die Sozialdemokraten.“ gehört. Interessant war auch der krasse Gegensatz einer benachbarten Antifa-Demo mit schwarzen, vermummten Gestalten in Reih und Glied, die zackig und voller Wut und Hass vorgegebene Parolen brüllten. Denen fühlt sich Frau Esken ja bekanntermaßen verbunden, doch ob sie von denen gewählt wird?

  4. Fred G. Eger sagt:

    Sehr geehrte Frau Elisa David,
    wie immer ein gut geschriebener Artikel von Ihnen. Auf den Punkt.
    Aber eine Sache habe ich nicht verstanden: Wer zum Teufel ist Saskia Esken?

    Spass beiseite. Ich fände es spannend zu erfahren, was spätere Historiker mal über unsere Zeit sagen werden, in der sich politische Parteien Vorsitzende leisteten die sich heute so leisten.

  5. karlchen sagt:

    😂 Köstlich! Lange nicht mehr so herzlich gelacht wie bei diesem Artikel!

  6. Jürgen Großheim sagt:

    Saskia ist gekommen die SPD zu zerstören. Die CDU hat dafür die Jungkommunistin Angela Merkel zur Kanzlerin gekürt. Einfach mal Oskar Lafontaine fragen.