Die Öffentlich-Rechtlichen delegitimieren sich selbst

Von Elena Klagges | Laut einer aktuellen Insa-Umfrage wollen 84 Prozent der Deutschen die Rundfunkgebühren -die jetzt am 15. August auch bald mal wieder fällig werden – abschaffen und sich damit nicht länger das teuerste Rundfunksystem der Welt leisten. Woher diese erfreuliche Trendwende kommt? Garantiert nicht allein davon, dass Frankreichs Parlament in dieser Woche der Abschaffung der Rundfunkgebühr zugestimmt hat und wir uns an unserem Nachbarstaat ein Beispiel nehmen wollen. Nein, die Öffentlich-Rechtlichen haben selbst sehr kräftig an ihrer Delegitimierung mitgearbeitet. Durch allzu offensichtliche Propaganda, Manipulation und Dekadenz-Skandale.
Grade erst vor ein paar Tagen fiel der ÖRR mal wieder mit der Manipulation von Bildmaterial auf: In dem Beitrag ,,Blackout ohne Atomkraft?’’ vom ZDF, der am 01.08.2022 ausgestrahlt wurde, verdunkelte der Sender die Wasserdampfwolken, die aus einem Atomkraftwerk aufsteigen, um – wie aus der Antwort auf eine BILD-Anfrage hervor kam – dem Begriff ,,Dunkelflaute’’ mehr Aussagekraft zu verleihen. ,,Dunkelflaute’’ beschreibt das Phänomen, dass gleichzeitig Dunkelheit und Windflaute auftreten, wodurch bei Gas- und Strommangel ein Blackout drohen könnte.
Dabei ist es nicht das erste Mal, dass der Sender ein solches Bild bearbeitet hat. Bereits im Februar 2022 verdunkelte das ZDF in einem Beitrag die aufsteigenden Wolken. Damals vor dem Hintergrund, ob Atomkraft als nachhaltig einzustufen sei und mit der Ausrede, die Bildbearbeitung sei lediglich die ausgewählte ,,Abdunkelungsebene’’, damit die Schrift lesbarer sei. Doch wer soll diese billigen Ausreden noch glauben? Es ist zu auffällig, dass in vergleichbaren Bildbeiträgen zu klimafreundlicher Windkraft die Wolken nicht verfärbt werden, um „bessere Lesbarkeit“ zu schaffen. Und, dann kommt noch dazu, dass das ZDF inzwischen auch das aktuelle Vorschaubild des Beitrages geädert hat. Damit betreibt der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk für jeden sichtbar eine Berichterstattung im Sinne der grünen Ideologie – und dass, obwohl sie laut dem Rundfunkstaatsvertrag den ausdrücklichen Auftrag einer objektiven und unparteilichen Berichterstattung nach den journalistischen Grundsätzen haben.
Zweite Skandalmeldung der Woche: Patricia Schlesinger gebe den ARD-Vorsitz ab, bleibe aber zunächst RBB-Intendantin. Nachdem zahlreiche Korruptions- und Misswirtschaftsvorwürfe in den vergangenen Monaten die Runde gemacht hatten, sei die Frau nun nicht mehr haltbar gewesen. Denn die Liste der Vorwürfe ist lang: Sie habe unter anderem einen schicken Dienstwagen mit Massagesitz erhalten und diesen auch privat genutzt. Sie hielt „dienstliche“ Abendessen in ihrer Privatwohnung ab, die anscheinend nicht korrekt abgerechnet wurden und dann soll sie anscheinend auch noch Vetternwirtschaft betrieben haben. Der Wortschatz der tagesschau war diesbezüglich sehr interessant: denn hier war von ,,Abgabe’’ des ARD-Vorsitzes die Rede und nicht von ,,Rücktritt’’ oder zumindest ,,Teil-Rücktritt’’, wie man es in so gut wie allen anderen nationalen und sogar internationalen Medien lesen konnte.
Bei so vielen Skandalen – und das sind nur die aktuellsten – ist es kein Wunder, dass auch hierzulande die Forderung nach der Abschaffung der außerverhältnismäßig hohen Rundfunkkosten laut wird. Und doch muss man extrem vorsichtig sein, wenn man nicht gleich als ,,populistisch’’ abgestempelt werden möchte. Die FDP hatte auf ihrem Parteitag im Mai den Beschluss gefasst, den Beitrag zu senken und den Rundfunk zugunsten eines schlankeren Staates zu beschränken. Sofort verglich unser ZDF-Liebling Jan Böhmermann unter dem Hashtag „#AFDP“ diese Haltung mit den Forderungen der AfD und propagierte, der „unabhängige“ öffentlich-rechtliche Rundfunk sei in Gefahr. Natürlich musste er dabei betonen, dass es ihm nicht um sein Gehalt ginge. Doch wenn es diesen neutralen und staatsfernen Rundfunk offensichtlich sowieso nicht mehr gibt, um was geht es denn bitte dann, wenn nicht ums Geld?
1 Antwort
[…] Die Öffentlich-Rechtlichen delegitimieren sich selbst — Apollo News […]