BASF sagt Goodbye Deutschland!
Von Willi Weißfuß | Das größte Chemieunternehmen der Welt, die BASF, zieht sich aus Europa und damit auch aus Deutschland zurück. Die 1865 in Mannheim gegründete Badische Anilin- und Sodafabrik hat ihr Stammwerk in Ludwigshafen. Noch! Durch gestiegene Kosten für Energie und zu viel Bürokratie aus Brüssel sieht sich die BASF gezwungen die Investitionen in Europa zu senken. Jetzt wurden konkrete Pläne für den Abbau von Produktionsanlagen am größten Standort der BASF, in Ludwigshafen, bekannt.
Es wird unter anderem eine Ammoniak-Anlage geschlossen. Der Grund für die Schließung dieser Anlage ist die fehlgeleitete Energiepolitik. In der Chemie werden fossile Rohstoffe wie Erdgas oder Erdöl nicht nur als Energieträger sondern auch als Rohstoff für die Herstellung von Produkten genutzt. Für die Produktion von Ammoniak wird Wasserstoff, gewonnen aus Erdgas mittels Haber-Bosch-Verfahren, benötigt. Durch die Schließung der Ammoniak-Anlage muss eine Anlage zur Herstellung von Düngemitteln geschlossen werden. Ein Rückschritt für die Industrienation Deutschland.
Die Entwicklung des Haber-Bosch-Verfahrens durch die beiden deutschen Chemiker Fritz Haber und Carl Bosch und die dadurch entstandene Möglichkeit Stickstoffdünger zu produzieren war ein historischer Moment für die Landwirtschaft. Durch den Einsatz von Stickstoffdünger konnte die Landwirtschaft effizienter werden und die Menschheit besser ernähren. Das Haber-Bosch-Verfahren ist ein chemisches Verfahren, das Wohlstand bringt. Inwiefern wir die Schließung dieser Düngemittelanlage beim Einkaufen spüren werden, wird sich wohl bald zeigen.
Weitere Anlagen wie zum Beispiel die Schließung der Cyclohexanol- und der Cyclohexanonanlage wird sich insbesondere für die chemische Industrie in Deutschland und Europa negativ auswirken. Gerade die dadurch entstandene Abhängigkeit von Lieferungen aus dem Ausland, z.B. aus China, macht die Wirtschaft anfällig für Probleme in Lieferketten.
Eine weitere Schließung betrifft die Anlage zur Herstellung von TDI. TDI wird zur Herstellung von Klebstoffen und Schaumstoffen verwendet. Dass die BASF schreibt, dass der Bedarf von TDI in Europa aus den TDI-Anlagen in Geismar, USA, Yeosum, Korea und Shanghai, China sichergestellt wird, ist ein Fingerzeig. Europa ist als Standort nicht mehr wettbewerbsfähig.
Ein wichtiges Anliegen der BASF ist es, auf die Einsparung von Kohlenstoffdioxid hinzuweisen. 0,9 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid werden am Standort Ludwigshafen eingespart. Dass beim Verlust von tausenden Arbeitsplätzen die dahingehende Reduktion der Kohlenstoffdioxid-Emmissionen in einer Pressemitteilung auftaucht, zeigt das Mindset in einem Land wo eine grüne Ideologie auf dem Vormarsch ist. Degrowth, ein beliebtes Ziel linksgrüner Ideologen, ist der einfachste Weg Kohlenstoffdioxid einzusparen. Doch mit dem Kohlenstoffdioxid geht auch der Wohlstand.