Deutschland im Hochsommer – „Das Ende ist nah!“

Von Simon Ben Schumann | Kaum wird es mal wieder heiß in Deutschland, fängt die große Panik an. Krankenwagensirene? Da muss jemand einen Hitzschlag bekommen haben. Rasensprenger aufgedreht? In den Knast mit diesem Gesellschaftsschädling. Oder – das schlimmste von Allem – Sonnencreme vergessen? Der Hautkrebs ist sicher. Zugegeben, ich gehöre selbst in die Reihe der Meckerer. Sobald sich die Wolken verziehen, bekomme ich als pseudo-Albino direkt Muffensausen. Lichtschutzfaktor 50 ist dann nicht länger verhandelbar. Im Winter heule ich zwar allen die Ohren voll, wie kalt es doch ist – sobald dann der Sommer kommt, wünsche ich mir meterhohen Schnee und das Thermometer im Minusbereich. Uns Deutschen kann man es einfach nicht recht machen.
Sommer, Sonne, Ohnmachtsanfall
Die frühesten Erinnerungen an die Sommerhitze habe ich aus meiner Kindheit. Auf der jährlichen Kirmes standen und stehen immer Sanitäter bereit. Unter anderem, weil viele Menschen mit hohen Temperaturen nicht klarkommen. Natürlich will ich mich über niemanden lustig machen, der bei unserem Volksfest in 35 °C sengender Hitze KO geht. Die Schreckensbilder vom abfahrenden Rettungswagen mit einem bewusstlosen Rentner im Gepäck bleiben einem in Erinnerung. Aber die ganze Panikmache, wie man sie in den letzten Wochen überall in den Medien lesen und hören konnte, hat unsere arme Sonne wirklich nicht verdient.
Immerhin ist Sonnenschein eigentlich gesund. So führt die Einstrahlung von Sonnenlicht auf die Haut zur Bildung von Calcitriol, auch „Vitamin D“ genannt. Es handelt sich dabei um ein Hormon, welches unter anderem stimmungsregulierend wirkt und zu besserer Laune beiträgt. Kein Wunder, dass Karl Lauterbach düstere Szenarien für den Winter heraufbeschwört, inklusive diktatorischem Covid-Pass Nonsens. Im Coronabunker bekommt er einfach zu wenig Licht ab.
Genießen wir die Jahreszeit!
In Deutschland ist es schon oft genug bewölkt. Ich erinnere mich gut, wie ich letzten Winter morgens mit der Bahn zur Uni gefahren bin. Beim Blick aus dem Fenster: Nichts als grauer Himmel. Auf dem Handy: Meldungen über die Vorschläge zur Impfpflicht, die Gott sei Dank gescheitert ist. Eine deprimierende Kombi.
Im Sommer 2022 ist davon nichts mehr zu spüren. Außer in Bus und Bahn ist die Maskenpflicht fast überall aufgehoben, nur ein kleiner Teil der Corona-Regeln ist noch in Kraft. „#LauterbachRücktrittSofort“ trendet auf Twitter und die Sonne lacht uns vom Himmel an.
Endlich können wir uns über das gute Wetter freuen. Mit einem eiskalten Getränk (und Pfefferspray, für die unweigerliche Massenschlägerei) ist der Besuch im Freibad doch noch genießbar und die beängstigenden Zukunftsvisionen unseres Gesundheitsministers sind nicht mehr als unglaubwürdig. Wie schon der Mönch Franz von Assisi 1225 in seinem Sonnengesang schrieb: „Gelobt seist du, mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen, besonders dem Herrn Bruder Sonne, der uns den Tag schenkt und durch den du uns leuchtest.“