Der satirische Januar-Rückblick

Von Willi Weißfuß | Kaum war der Januar da, ist schon wieder vorbei. Zeit sich mit dem geschehenen Auseinanderzusetzen.
Die Front von Lützerath
In Lützerath, der Westfront der Klimabewegung, kam es zum Showdown. Die letzte Schlacht wurde geschlagen. Während sich Aktivistis mit Feuerwerk bewaffneten – welches ein paar Tage zuvor noch verboten werden sollte – um auf Polizisten zu schießen, gab es bei den VIPs der Klimabewegung eine perfekt geplante Inszenierung. Sogar eine, in der Szene bekannte, Schwedin ist extra angereist um in den beiden Spielfilmen „Greta wird geschubst“ und „Greta wird getragen“ mitspielen zu können. Zwar mussten die Dreharbeiten zum Film „Greta wird getragen“ mehrfach neu gedreht werden, doch die Dreharbeiten zum Film „Greta wird geschubst“ verliefen reibungslos.
Weitere Prominente der Klimabewegung wie Luisa Neubauer durften im Lützi-Setting natürlich auch nicht fehlen. Auch Luisa bekam ihren Auftritt und wurde weggetragen – natürlich unter Blitzlichtgewitter. Und an dieser Stelle muss man einmal festhalten: Sowohl Greta als auch Luisa haben sehr gute Fotografen. Luisa hatte dann noch ein besonderes treffen – mit Julius Böhm, der anders als Luisa dachte nicht mehr bei der Bild-Zeitung ist. Böhm wollte Luisa ein paar Fragen stellen. Doch Luisa wollte nicht. Vielleicht wollte Sie ihren Freund, Louis Klamroth, nicht eifersüchtig machen. Julius und Louis sehen sich nämlich optisch erstaunlich ähnlich – nur ist Julius jünger als Louis… Es kann aber natürlich auch sein, dass Luisa im Drehbuch nichts von Julius interview erfuhr. Und Sie wissen ja: Unabhängige Journalisten sind bei einer inszenierten Show eher störend.
Unterstützt wurde das dynamische Duo der Klimaszene von niemand geringerem als Emilia Fester. Sie berichtete live von der Front aus Lützerath. Bei Instagram schrieb Fester dazu folgendes: „IMMER NOCH HARREN WIR ZEHN METER HINTER DER FRONTLINIE AUS. HIER GIBT ES SOWEIT KEINE BEWEGUNG MEHR UND BEIDSEITIG KEINE VERHANDLUNGSMASSE. DIE AKTIVISTIS WOLLEN REIN, DIE POLIZEI DARF SIE NICHT EINLASSEN. SO BLEIBT UNS PARLAMENTARIER*INNEN NICHTS ANDERES ÜBRIG, ALS HIER ZU BLEIBEN UND ZU DOKUMENTIEREN.“
Eine Schilderungen die sowohl von einem Kriegsreporter als auch von einer betrunkenen Jugendgruppe nach einem missglückten Clubbesuch kommen könnten, der jäh am Einlass gescheitert war. Die Worte der Emilia F. Können wie folgt interpretiert werden: Die Frontlinie, also die Clubtür von RWE, wird von der Türstehergang „Die Polizei“ bewacht. Der Clubchef, RWE, hat der Türstehergang Verboten die Aktivistis, vermutlich minderjährige ohne Muttizettel, hineinzulassen. Die Verhandlungsmasse, die Muttizettel, sind schlichtweg nicht da und so müssen die Aktivistis draußen bleiben. Die Parlamentarier*innen sind die Schaulustigen die sich auf die Eskalation freuen, um Klicks auf TikTok zu bekommen und um anschließend zu twittern wie gewalttätig diese Gang ist.
Christine Lambrecht ist weg
Christine „wir müssen noch einen unwichtigen Posten mit einer Quotenfrau besetzen“ Lambrecht ist zurückgetreten. Doch wie konnte es soweit kommen? Das unser Verteidigungsministerium wichtig werden kann, hätte Bundes-Olaf bei der Postenvergabe ahnen können. Fairerweise konnte er es sicherlich auch wieder einmal vergessen haben. Christine war in diesem Amt nicht nur schlichtweg überfordert, nein sie wusste nichts mit diesem Amt anzufangen. Das man mit einem Bundeswehrhubschrauber seinen Sohn in den Urlaub bringt – kann passieren. Das man ein Video an Silvester dreht, wo man über den Ukrainekrieg redet und im Hintergrund geböllert wird – kann passieren. Aber es darf nicht passieren. Insbesondere das Silvestervideo war im Endeffekt eine Mischung aus Verhöhnung der Ukraine und bester Comedy.
Doch auch inhaltlich hatte unsere Christine einige Fehltritte. Die Aussage das der Gepard kein Panzer ist, weil er „mit diesem Rohr in die Luft schießt“ zeigte ihre fachliche Expertise. Ihre Erklärung erinnerte doch stark an einen fünfer Kandidaten der sich in einer mündlichen Geschichtsprüfung noch auf eine Vier retten wollte, aber nur das Buchcover des Geschichtsbuchs kennt. Mit Christine geht unserer Bundesregierung das wohl wichtigste Merkmal verloren: Die Parität.
Boris Pistorius – er ordnet sich dem männlichen Geschlecht zu – wurde zu ihrem Nachfolger ernannt. Das besondere ist, dass Boris seinen Wehrdienst abgeleistet hat!!! Boris durfte sogar ein Fahrzeug beim Militär fahren. Es war zwar nur das Auto seines Vorgesetzten, aber besser als nichts. Im übrigen muss Bundes-Olaf sich jetzt endlich mal Gedanken machen, warum so viele kompetente Frauen aus seiner Regierung gehen. Erst Anne Spiegel, dann Christine. Woran das nur liegt? Christine weiß es. Sie hat einen schuldigen gefunden: Die Medien. Hätte Sie als schuldigen ihren PR-Berater ausgemacht, hätte man das noch verstehen können. Wahrscheinlich brauchen die Medien einfach nur mehr Feingefühl für kompetente Quotenfrauen um die Entgleisungen selbiger besser in den Gesellschaftlich-kulturellen Kontext einordnen zu können – und dadurch feinfühliger über diese sensiblen Wesen berichten zu können.
Emily Vontz ist da
Zwar steht auf der Website von Emilia Fester noch stolz, dass sie die jüngste Bundestagsabgeordnete ist, doch, liebe Emilia, es tut mir wirklich leid, du musst jetzt ganz stark sein. Der Titel „jüngste Bundestagsabgeordnete“ wurde dir, zum 1. Januar 2023 aberkannt. Denn Emily Vontz ist jünger. Emily, wer? Emily Vontz. Die junge Dame ist SPD Mitglied und hat das Bundestagsmandat von Heiko Maas übernommen. Emily hat sich unter anderem mit folgenden emotionalen Worten auf Instagram bei ihrem Heiko bedankt: „Als ich Heiko Maas zum ersten Mal getroffen habe, war ich richtig neugierig und stellte ihm viele Fragen zu seinem Alltag als Außenminister. Auch bei allen Begegnungen danach hörte Heiko mir immer zu, antwortete auf all meine Fragen und zeigte mir damit, was für ihn gute Politik bedeutet: Zuhören, das Beste für alle Seiten erreichen und bei all dem auf dem Boden bleiben.“ Dieses, durchaus liebevolle Statement, wurde mit einem Bild gepostet. Ein Bild, welches auch aus einer Bravo Foto Lovestory entstammen kann. Doch überzeugen Sie sich selbst. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.

Doch was sind die Unterschiede zwischen Emily und Emilia? Emily hat bisher die klassische Polit Karriere hinter sich: Kreissaal, Hörsaal, Plenarsaal. Emilia hingegen hat eine kreative Abwandlung der klassischen Polit-Karriere in Ihrem Lebenslauf: Kreissaal, Theatersaal, Plenarsaal. Was nun „die Jugend“ besser vertritt, ist fraglich.
Da wir von Apollo ein Jugendmagazin sind, Emily und Emilia uns somit, zumindest nach ihren eigenen Aussagen, vertreten, können sich ja beide für ein Interview melden und erläutern was die jüngste Bundestagsabgeordnete a.D. und die frisch gekürte neue jüngste Bundestagsabgeordnete für die liberale Jugend in Deutschland machen. Wir sind gespannt!
Zum Abschluss des Januarrückblicks kommt nun ein kleiner IQ Test.
Vervollständige die Reihe: Emilia, Emily… Wie wird wohl das nächste jüngste Bundestagsabgeordnete logischerweise heißen? Unter allen Teilnehmern verlosen wir ein Überraschungspaket. Schreiben Sie ihre Lösungsvorschlag in die Kommentare. Das Quiz endet sobald Emilia Fester den Titel „jüngste Abgeordnete im deutschen Bundestag“ nicht mehr auf ihrer Homepage verwendet.
Viel Erfolg wünscht euch euer Apollo-Team.
Die nächste wird heißen: Emine, ein Name aus dem arabischen, türkischen Raum.
Was uns fehlt sind kopftuchtragende, Migrantenfrauen.