Der Satirische Februar-Rückblick

Von Willi Weißfuß | Der kürzeste Monat des Jahre ist vorbei. Was ist alles passiert? Eine kleine satirische Aufarbeitung von einem kleinen Monat.
Berlin hat gewählt
Berlin durfte sein Abgeordnetenhaus und die Bezirksverordnetenversammlung nochmal wählen. Dieses historische Ereignis war der grandiosen Durchführung der ursprünglichen Wahl geschuldet. Es war eine Wahl die, bezogen auf die Pannen, dem Flughafen BER Konkurrenz machen kann. Umso mehr war ersichtlich wie bemüht Berlin war, dass diese Wahl korrekt ablaufen wird. Ein paar Pannen ließen sich natürlich nicht vermeiden. Wir sind ja schließlich nicht in München sondern in der Hauptstadt Deutschlands. So wurden beispielsweise 466 Briefwahlstimmen in Lichtenberg erst nach dem Wahlsonntag gefunden. Diese 466 Briefwahlstimmen sorgten anschließend für ein Patt in einem Lichtenberger Wahlkreis. Die Kandidatin der Linkspartei war stimmgleich mit dem Kandidaten der CDU. So gingen alle von einem demokratischen Losentscheid aus. Doch die geloste Demokratie fand nicht statt. Berlin hatte sich verzählt. So gewann der Kandidat der CDU in einem Photofinish den Wahlkreis. Ob die Schulbildung Berlins für dieses Verzählen verantwortlich ist bleibt ein Geheimnis.
Wie es sich für eine Wahl gehört wurden die Stimmzettel Stilecht in Mülltonnen geworfen. Franziska Giffey hatte aber keine Lust ihre Stimme in den Abfall, ähm in die Mülltonne zu werfen. Wie es sich für eine Volksnahe Politikerin gehört musste für sie eine Extrawurst in Form einer guten alten Wahlurne extra geholt werden. Hoffentlich geschah dies mit einem Lastenfahrrad, alles andere würde unsere Klimakrise nur unnötig anheizen. Nach der Wahl war Franzi sichtlich geschockt. Mit dem historisch schlechtesten Ergebnis der Berliner SPD hatte sie anscheinend nicht gerechnet. Wie es sich für eine gute Demokratin gehört, wollte sie natürlich zunächst Bürgermeisterin bleiben. Dass die CDU die Wahl haushoch gewann, war ihr in diesem Moment nach der Wahl egal. Normalerweise treten Spitzenkandidaten nach so einer Wahlniederlage zurück. Doch wer wäre denn ein geeigneter Ersatz für Franzi? Zwischendurch wurde Kevin Kühnert als Bürgermeister gehandelt. Ob dies nur die Verzweiflung der SPD zeigte, irgendwoher einen Ersatzkandidat für Franzi aus dem Hut zaubern zu müssen, kann nur die SPD beantworten. Die CDU konnte die SPD letztendlich doch von Koalitionsverhandlungen überzeugen. Ob Franzi nach erfolgreichen Koalitionsverhandlungen, als Bürgermeisterin zurücktritt oder abgewählt wird, wird sich zeigen. Schade, dass diese historische Wahl schon vorbei ist.
Die Bundesregierung betreibt Fat-Shaming
Die Bundesregierung hat ein neues Feindbild gefunden: Werbung für ungesundes Essen mit der Zielgruppe Kinder. Kinder, damit sind alle unter 14-jährige gemeint, müssen vor dieser Werbung geschützt werden. „My body my choice“ gilt anscheinend nicht für Kinder. Die Bundesregierung verfolgt damit ein wichtiges Ziel. Die Bundesregierung möchte damit nämlich Übergewicht vorbeugen. Eine Empörungswelle sollte damit vorprogrammiert sein. Es handelt sich nämlich um pures Fatshaming! Doch wie sieht es mit Werbung für einen Lutscher aus der sich an Erwachsene richtet? Ist das vielleicht eine Regelungslücke? Eine alte Oma, nennen wir sie Erna, die sagt wie toll die Lutscher schmecken und anschließend die Sieglinde besucht, um mit ihr zusammen Lutscher zu lutschen. Auch diese mögliche Lücke in den Regelwerken wird natürlich, teilweise, geschlossen. Unsere Bundesregierung möchte nicht nur Werbung, welche auf Kinder gerichtet ist regulieren, nein auch Werbung für andere Lebensmittel wird reguliert. Ungesunde Lebensmittel (nach Definition der WHO) darf zukünftig zwischen 6 und 23 Uhr nicht mehr beworben werden. Die Vorstellung, dass Kinder irgendwann im Kindergarten erzählen, dass sie die Werbung mit Erna und Sieglinde gesehen haben, weil sie ganz laaange wach bleiben durfte ist schon amüsant.
Die Klimakleber haben es geschafft!
Weil die Politik nicht handelt, müssen Klimaaktivististen sich auf die Straße kleben. Diese Logik der Klimakleber muss ein Macher nicht verstehen. Klimakleber blockieren aktiv Deutschland. Ein Glück, diese Praxis wird es in Hannover nicht mehr geben. Der Hannoveraner Bürgermeister Belit Onay (Bündnis 90/Die Grünen) hat mit den Klimaklebern verhandelt. Dass man mit Terroristen nicht verhandelt, ist Belit offenbar fremd. Belit unterstützt nun offiziell die Forderungen der Klimakleber und hat einen offenen Brief an die Bundesregierung verfasst. Dieser offene Brief hat zwar den faden Beigeschmack unter einer Erpressung entstanden zu sein, dennoch kann man Belit abkaufen, dass er hinter den Forderungen steht.
Doch wie kann der Rest der Bundesrepublik von Hannover lernen? Die Letzte Generation hat nämlich gar kein Interesse an einer Handlung die dem Klimaschutz dient. Die Letzte Generation möchte nur das ihre, teils hohlen Floskeln, weiter verbreitet werden. Die Letzte Generation sucht eine Bestätigung. Eine Bestätigung die diese im Leben sonst nie erreichen würden. Angenommen der zukünftige Bürgermeister von Berlin verhandelt mit den Klimaklebern über ihre Forderungen, natürlich muss die Letzte Generation während der Verhandlungen aufhören sich festzukleben, und bringt anschließend ein Polizeigesetz nach dem Vorbild Bayerns durch den Senat. Berlin könnte durch so ein Vorgehen enorm viel CO2 durch vermiedene Staus sparen. Vorbildlich!
Die Klimakleber haben außerdem eine weitere Idee um ihre Forderungen auf die Straße zu bringen. Mit Autos (!) wollen die Klimakleber ihrer Forderung nach einem Tempolimit von 100km/h Nachdruck verleihen. Drei Autos, mit Transparenten beklebt, sollen nebeneinander auf einer Autobahn fahren und so den restlichen Verkehr ausbremsen. Skandalös dabei ist, dass die Letzte Generation auf fossile Kraftstoffe angewiesen ist. Vermutlich sind Elektroautos ihnen einfach zu teuer. Doch bleibt die Frage offen in welch einer dunklen Vergangenheit die Klimakleber den Führerschein machten. Fahrschulen mit Elektroautos sind eine Seltenheit.
Da Fleisch, Eier und Milch einen bekanntlich schneller unter die Erde bringen als ein Schuss verunreinigtes Heroin, duerfen wir uns vermutlich dann bald auch von jener Werbung verabschieden. Ade, Pommersche.
Schade, dass die fuer Deutschland bedeutendste Nachricht (Stichwort Nordstream 2) keine Erwaehnung findet.