Der rhetorische Totalausfall Baerbock: Die Außenministerin muss zurücktreten!
Von Jonas Kuersch | Es ist vermutlich kein Geheimnis, dass Annalena Baerbock bei öffentlichen Auftritten bislang eher unbeholfen, wenn nicht gar völlig überfordert gewirkt hat. Man erinnere sich nur an die vielen peinlichen Interviews der grünen Außenministerin, als diese noch Vorsitzende ihrer Partei war. An manchen besonders schlimmen Tagen, musste man als Zuschauer fast schon den Eindruck gewinnen, dass Baerbock nicht dazu in der Lage sei, auch nur einen einzigen Satz fehlerfrei zu formulieren.
Einer ihrer berühmtesten Versprecher stammt aus dem ARD-Sommerinterview des Jahres 2019. Man stellte ihr eine Frage zum Thema Elektromobilität – eigentlich eine Frage, bei der doch gerade die Grünen glänzen müssten! Baerbock begann mit ihren Ausführungen zu den Folgen der Rohstoffgewinnung für E-Autobatterien und bezog sich dabei mehrfach auf den Rohstoff Kobalt, den sie fälschlicherweise als „Kobold” bezeichnete. Der Versprecher avancierte schnell zum absoluten Liebling der politischen Meme-Seiten auf Instagram, Twitter und Youtube. Und zugegeben, man könnte ihr diesen unbedachten Patzer durchaus verzeihen, wenn er denn einmalig geblieben wäre. Doch im Laufe der Jahre hat Annalena Baerbock immer wieder bewiesen, dass ihre Kommunikationsfähigkeiten auf dem Niveau einer 11-Jährigen liegen.
Denn die Außenministerin hat sich in den vergangenen Jahren weitaus dramatischere Versprecher erlaubt. Beispielsweise wäre da ihre historische Ansprache auf der grünen Wahlparty im Rahmen der Europawahlen 2019, während der sie ihren munteren Mitstreitern ausgelassen entgegen rief: „Lasst uns dieses Europa gemeinsam verenden!“ Sie korrigierte sich schnell und lachte über den eigenen Fehler, hatte sie doch eigentlich das Wörtchen „verändern“ sagen wollen. Und leider nahmen die blöden Patzer auch während ihrer Zeit als Kanzler*innenkandidat*in kein Ende! Da gab es zum einen ihre Konzepte für die „Grundschauen“, auf die sie „schulen“ wollte. Zum anderen versuchte sie mit Verweisen auf die „Autobilindustrie“ in einem Fernsehinterview für ihr Programm zu werben. Unvergessen blieb auch ihre legendäre Rede auf dem grünen Bundesparteitag, an deren Ende sie gemeinsam mit dem heutigen Wirtschaftsminister Robert Habeck die Bühne verließ und ihm das im frenetischen Applaus der Parteitagsdelegierten fast schon untergegangene Wörtchen „Scheiße“ entgegen fluchte.
Letztlich war ihr konfuses Gestammel aber nicht umsonst, denn trotz aller Peinlichkeiten hat sich Baerbock mit ihrer mangelhaften Rhetorik bis an die Spitze der deutschen Diplomatie hoch gelabert. Und was tut sie seitdem? Richtig: weiter stammeln! Denn seit Beginn des russisch-ukrainischen Krieges im Februar des letzten Jahres hat Baerbock mehr als nur einen rhetorischen Totalausfall zu verantworten. Meine unerreichbaren Favoriten sind weiterhin ihre brillanten Wortbeiträge zur frühen Debatte um militärische Panzerlieferungen in die Ukraine („Was sind eigentlich diese Tierpanzer, die vorher niemand kannte?“) und zur Debatte um mögliche Strafsanktionen gegen Russland („Der härteste Knüppel ist nicht immer das intelligenteste Schwert!“).
Die jüngste Aussage der Außenministerin im Europarat („Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland und nicht gegeneinander“) kam angesichts dieser Historie nur wenig überraschend für mich. Letztlich ist es auch nicht entscheidend, ob Baerbock dieses schwachsinnige Statement genauso gemeint hat, wie es interpretiert wurde. Ein Blick auf ihre Vergangenheit reicht aus, um feststellen zu müssen, dass die deutsche „Chef-Diplomatin“ von Anfang an völlig ungeeignet für ihr eigenes Resort gewesen ist. Jemand, der sich selbst und seine eigenen Gedanken so schlecht ausdrückt, sollte Deutschland aus offensichtlichen Gründen nicht als Außenminister vertreten. Baerbocks Entlassung aus dem Kabinett des Bundeskanzlers ist daher die einzig richtige Schlussfolgerung.
Mein Lieblingsversprecher war als sie von den Angriffen der liberalen Feinde sprach, statt von den Feinden der liberalen Demokratie. Ein freudscher Versprecher. Ein muss man Frau Baerbock lassen, sie lässt einen immer wissen, was in ihrem Köpfchen so vorgeht.