Der neue Bildersturm: Warum die „Letzte Generation“ unsere Geschichte auslöschen möchte
Von Jonas Aston | Es sind keine Klima-Kleber es sind Klima-Kriminelle. Sie sind skrupellos und nehmen weder im Alltag Rücksicht auf uns, noch respektieren sie unsere Geschichte und Kultur. Die Letzte Generation glaubt sie hat die Moral auf ihrer Seite und verfügt über prophetisches – sogenanntes wissenschaftliches – Wissen. Inzwischen blockieren die „Aktivisten“ nicht nur Straßen, sondern neuerdings sogar Flughäfen. Insbesondere haben sie auch die abendländische Kunst im Visier. Vor wenigen Tagen fiel ein Gemälde von van Gogh der „Letzten Generation“ zum Ofer, nun hat es Gustav Klimt erwischt.
Mehrere Klima-„Aktivisten“ drangen in das Wiener Leopold Museum ein und beschmierten Klimts Werk „Leben und Tod“ mit Öl. Nach dieser Aktion klebte sich dann noch ein Mitglied der „Letzten Generation“ an dem Werk fest. Die „Letzte Generation veröffentlichte selbst auf Twitter ein Video, auf dem ein „Aktivist“ die schwarze Flüssigkeit gegen das Gemälde wirft. Der Museumsdirektor Hans-Peter Wipplinger erklärte, dass man sich “rechtliche Schritte gegen die Aktivisten vorbehalte”.
Gustav Klimt prägte das Wien um die Jahrtausendwende maßgeblich. Einen Namen machte sich der Künstler mit Deckengemälden und Fresken für das Burgtheater und das Kunsthistorische Museum an der Ringstraße. Er ist Sohn eines Kupferstechers, was seinen charakteristischen Malstil – den ausgiebigen Einsatz von Blattgold – erklärt. Klimts Porträts durchzieht Ruhe. Sie wirken gelassen und vor allem sinnlich. „Die Wiedererweckung des sinnlichen Lebens, das in der Kunst erstarrt war“, ist Klimt zu verdanken, so der amerikanische Kulturhistoriker Carl E. Schorske.
Der Kontrast zwischen Klimt und den Klima-Klebern könnte damit gar nicht größer sein: „Stoppt die fossile Zerstörung. Wir rasen in eine Klimahölle“ rief ein Mitglied der „Letzten Generation“. Während Klimt die Gelassenheit auszeichnet, schüren die „Aktivisten“ Panik vor der Apokalypse. Und es gibt noch einen weiteren Unterschied zwischen Klimt und der radikalisierten „Last Generation“. Klimt ist alles andere als ein Verfechter der Unfehlbarkeit der Wissenschaft und war sich darüber bewusst, dass auch der Rationalismus seine Grenzen hat.
Doch die Klima-Kriminellen dürfte all das nicht interessieren. Sie wollen im Kern ein neues System errichten, ein System, in dem sich alles ums Klima dreht. Aus diesem Grund scheren sie sich nicht um das Gesetz und brechen alle gesellschaftlichen Konventionen, ist der Status Quo für sie doch ohnehin illegitim, verbrecherisch und führt in die Apokalypse. Eine neue Gesellschaft muss jedoch ihre Wurzeln, ihre alte Geschichte vergessen. Deswegen greifen alle Ideologen Kunst und Kultur an, so eben auch die „Letzte Generation“.