Der 70. Todestag Stalins: Ein Diktator des Grauens
Von Jonas Aston | Am 5. März 1953, heute vor 70 Jahren starb Josef Stalin, der Diktator der Sowjetunion, im Alter von 74 Jahren. Obwohl er seit sieben Jahrzehnten verstorben ist, hat sein Vermächtnis bis heute Auswirkungen auf die Welt und insbesondere auf Russland.
Stalin, der von 1922 bis zu seinem Tod die Sowjetunion regierte, ist einer der größten Massenmörder der Geschichte. Millionen Menschen wurden als „Feinde des Staates“ betrachtet und verfolgt. Unter seiner Führung fanden Massenverhaftungen, Schauprozesse und Deportationen statt, die unzählige Leben kosteten und das Land in eine Ära des Terrors stürzten.
Die Russen gehen mit Stalin jedoch völlig anders um als etwa die Deutschen mit Hitler. Obwohl Stalin als einer der Hauptverantwortlichen für die Verbrechen des stalinistischen Regimes angesehen wird, ist er in Russland immer noch eine umstrittene Figur. Einige sehen ihn als einen effektiven Führer an, der die Sowjetunion durch schwere Zeiten geführt hat, während er von anderen als brutaler Diktator betrachtet wird, der das Land in eine Krise gestürzt hat.
„Das Herz des größten Menschen unserer Epoche, des Genossen J. W. Stalin, hat aufgehört zu schlagen. Mit Josef Wissarionowitsch Stalin ist der große Wissenschaftler des Marxismus-Leninismus, der weise Führer der Werktätigen im Kampfe um den Sozialismus, der geniale Feldherr des Großen Vaterländischen Krieges des Sowjetvolkes, der überragende Kämpfer für die Erhaltung und Festigung des Friedens in der Welt dahingegangen“. Das titelte das SED-Zentralorgan Neues Deutschland. Die Zeilen sind ein Abbild des aufoktroyierten Personenkults um Stalin.
Während der Sowjetzeit wurde Stalin als eine Art Halbgott verehrt. Sein Bildnis war allgegenwärtig. Doch nach seinem Tod kam es zu einer Entstalinisierung, die von seinem Nachfolger, Nikita Chruschtschow, vorangetrieben wurde. Statuen und Porträts von Stalin wurden entfernt und seine Verbrechen wurden öffentlich angeprangert.
In den letzten Jahren hat sich jedoch eine gewisse Rehabilitation von Stalin ereignet. Stalin werden noch immer Büsten und Denkmäler gewidmet. Putin selbst hat sich positiv über Stalins Führung in der Sowjetunion geäußert und dessen Rolle im Zweiten Weltkrieg hervorgehoben.
Doch Stalin ist die Personifizierung des Schreckens und der Verbrechen des Kommunismus. In den Stalinschen Säuberungen sollen in Gulags bis zu 60 Millionen Menschen umgekommen sein. Millionen Menschen wurden ausgehungert, wurden erschossen oder kamen in den Gulags um. Stalin ist das beste Argument gegen den Kommunismus
Richtig, hier gäbe es vieles aufzuarbeiten. Das gilt aber auch für andere ‚unscheinbare‘ Nationen, die sich bequem im Schatten halten und mit Vergangenheitsbewältigung so gar nichts anfangen können:
– Belgien, verantwortlich für 10 Mio (!) massakrierte Kongolesen unter Leopold II, bis 1908, aber auch noch danach. Der jetzige König Philippe hat sein ‚Bedauern‘ ausgedrückt, eine Entschuldigung jedoch verweigert. Unterlagen zu den Greueltaten werden nicht zugänglich gemacht und unter National-Archiven ‚unter Verschluß‘ gehalten
– U.K. u.a. mit der in die Regentschaft/Verantwortung von Churchill fallenden ‚Hungersnot von Bengalen‘, 1943 mit einer geschätzten Opferzahl von bis zu 4 Mio. Toten. Zitat: ‚Seine einzige Antwort auf ein Telegramm des Vizekönigs Archibald Wavell, in dem dieser die Freigabe von Nahrungsmittelspeichern erbat, war die Frage gewesen, warum Gandhi denn nicht auch verhungert sei.‘
– Italien, die Erfinder-Nation des Faschismus mit seiner aktiven Beteiligung an NS-Verbrechen und mit beispiellosen Verbrechen in den afrikanischen Besatzungsgebieten, z.B. Abessinien mit geschätzt 750 Tsd Todesopfern. Hierbei wurde insbes. 1935/36 auch in großem Umfange Giftgas zum Einsatz gebracht, welches vorher schon in den 20er Jahren ‚mit Erfolg‘ in der Cyrenaika (Libyen) zur Anwendung gelangte. Dort wurden auch schließlich auch Konzentrationslager eingerichtet, Zitat: ‚Etwa ein Viertel der Gesamtbevölkerung der Cyrenaika starb durch die Deportation und Haft.‘
Aufarbeitung in Bella Italia: NULL