Es nervt! – Das Matriarchat der Filmbranche

Von Elena Klagges | Das vierte Lichtlein brennt nun schon auf dem Adventskranz und so langsam fangen die Leute an, nach Hause zu den Familien zu fahren, um bald zusammen Weihnachten zu feiern. Dann sitzt man dort, hat zwar vielleicht noch nicht alle Geschenke gekauft, aber immerhin alle Klausuren in der Uni geschrieben und man kann es sich in den Ferien gut gehen lassen. Draußen wird es unfassbar früh dunkel – es ist also die perfekte Zeit, sich gemütlich mal vor den Fernseher zu setzen und mit einem schönen Weihnachtsfilm die Vorfreude auf das Fest noch zu steigern.
Auf Netflix gibt es natürlich eine Rubrik mit ,,Weihnachtsfilmen’’. Doch anstatt direkt die schönen Klassiker, wie zum Beispiel die top besetzte britische Weihnachtskomödie ,,Tatsächlich Liebe’’, ,,Drei Haselnüsse für Aschenbrödel’’ oder ,,Liebe braucht keine Ferien’’ aufzulisten, werden einem zunächst die vielen neuen und – wie sich leider jedes mal wieder herausstellen soll – aktivistisch woke Filme angeboten. Schon die Titel wie ,,Ich hasse Weihnachten’’, ,,Nicht so fröhliche Weihnachten’’ und ,,Ein Sturm zu Weihnachten’’ lassen erahnen, dass der Protagonist von allen Filmen zunächst grundsätzlich negativ und anti-weihnachtlich eingestellt ist.
Hinzu kommt dann auch noch, dass in den meisten Fällen eine Feministin die Hauptrolle spielt. Vor schlechten und übermäßig kitschigen Filmsets gespielt und wegen inhaltsloser sowie ideologisch belehrende Dialoge, wundert man sich an erster Stelle, warum der Film überhaupt in die Kategorie der Weihnachtsfilme fällt.
Denn die eigentliche message ist jedes mal folgende: Frau (!) ist auch ohne Mann glücklich. Die Liebe der Familie sei ausreichend, schließlich ist frau stark, eigenwillig und zielstrebig. Die Arbeit, in der sie teilweise sogar besser seien als die Männer, erfülle uns Mädchen vollkommen und indem wir selbstständig durchs Leben gehen, würden wir auch endlich nicht mehr von einem Burschen gebremst werden.
Aber seien wir ALLE mal ehrlich: Dieses erste Verliebtheitsgefühl, die Schmetterlinge im Bauch, die Aufregung und das Kopfzerbrechen, was man zum Date anziehen soll, ist doch eines der schönsten Gefühle auf der Welt. Ein Zustand, auf den keiner generell verzichten möchte und welches – auch zu Weihnachten – eine nette zusätzliche Ablenkung ist. Es vermittelt ein Gefühl von Sicherheit und – so vulgär es klingen mag – von Begierde, die die Familie eben nicht vermitteln kann. In gewissen Situationen lässt dieses Hochgefühl unsere Bäckchen erröten. Und auch, wenn ein Flirt oder sogar ein fester Freund einen Gedanken und Geschenk mehr erfordert, die vielen Endorphine und die Glückseligkeit gleichen diesen Aufwand vollkommen aus.
Dieser feministische Trend ist aber nicht nur in den Weihnachtsserien zu finden. Leider muss man feststellen, dass sehr viel mehr Heldenrollen plötzlich das Geschlecht ändern, um im Sinne und zugunsten der Gleichstellung tolle Filme zu gendergerechten Propagandamitteln zu pervertieren. So deutete der Regisseur Steven Spielberg vor einigen Jahren nach dem 5. Film von Indiana Jones an, dass es Zeit für frischen Wind sei und der Cowboy zukünftig von einer Frau gespielt werden könnte.
Ähnlich bei dem britischen Geheimagenten James Bond. Die Debatte über den nächsten 007-Darsteller ist zwar noch nicht entschieden. Und sowohl Ex-Darsteller Daniel Craig (2006 – 2021) als auch die Produzentin Barbara Broccoli sprachen sich gegen einen Austausch des Geschlechts aus. Der Vorschlag sei vielmehr, eine gleichstarke, aber eigene Rolle für eine Frau neben 007 zu stellen. Trotzdem wird der Doppel-0-Agent in japanischen Theatern ab 2023 von einer Frau verkörpert – nämlich von der Schauspielerin Suzuho Makaze. Und noch ein weiterer Held wurde bereits umgewandelt. Nämlich der seit 1963 von der britischen BBC durch die Zeit reisende Dr. Who.
Sämtlicher unserer männlichen Helden scheinen vor die Hunde geworfen zu werden, was eine große Schande ist. Und das sage ich als Frau, denn es gibt einfach gewisse Rollen und Charaktere, die von Männern gespielt werden müssen – sei es auch nur, weil es schon immer so gewesen ist. Selbstverständlich gibt es auf der anderen Seite auch Rollen, die nur von Frauen gespielt werden sollten. So verzichte ich freiwillig und gerne auf einen Marius Poppins, auf einen James Eyre, Cinderellus oder einen Film der Little Boys, der von der Geschichte von Elisäus und seinen Brüdern berichtet.
Die ursprüngliche Hauptfigur dieser Filmklassiker ist meistens emanzipiert und häufig sehr modern für ihre Zeit. Die Frau war somit und ist auch weiterhin männlichen Rollen gleichgestellt und bedarf überhaupt nicht einen dieser provokativen Trashfilme, die uns entnervt zurück lassen und jeglichen Lebensbereich politisieren wollen.
Nennt mich altmodisch, nennt mich konservativ. Aber am Ende sind es immer die traditionellen Verfilmungen, die uns träumen lassen und wirklich mitreißen vor dem Fernseher – und an die wir uns gerne zurückerinnern und on-repeat wiedersehen wollen.