Antisemitische Angriffe steigen in Frankreich um 69% – Und Paris will „Hatespeech“ bekämpfen
Von MAX ROLAND | Der französische Premierminister offenbart, wie wenig er das Problem verstanden hat.

Edouard Phillipe, Premierminister Frankreichs, offenbart, wie ahnungslos – oder hilflos – er und sein Land sind, wenn es um Antisemitismus geht. Foto: Testeur160
In einem Facebookpost zum Gedenken an die Pogrome des 9. Novembers 1938 hat der französische Premierminister, Edouard Phillipe, darauf hingewiesen, dass sich antisemitische Angriffe in Frankreich im Vergleich zum Vorjahr um 70% erhöht haben. Der Regierungschef kündigte an, den Kampf gegen Antisemitismus intensivieren zu wollen. „Warum sollte man sich, im Jahr 2018, diese schmerzvolle Erinnerung ins Gedächnis rufen? Weil wir alles andere als fertig mit dem Antisemitismus sind“.
Frankreich will den Kampf gegen Antisemitismus verstärken: Aber natürlich nicht dort, wo er geführt werden müsse. Gott behüte: Die muslimischen Parallelgesellschaften in den Vororten von Paris und Marseille, die Einwanderer aus Nordafrika und ihre Nachkommen, die Communities, aus denen die Terroristen von „Charlie Hebdo“ kamen, aus denen der Mann kam, der eine Holocaustüberlebende in ihrer Pariser Wohnung anzündete – die können ja wohl kaum das Problem sein.
Die französische Regierung will stattdessen Hatespeech im Internet bekämpfen. Richtig: Das Land, welches in den Vororten der Großstädte regelrechte Terroristengewächshäuser hat, kümmert sich jetzt um böse Kommentare auf Facebook oder Twitter. In „Netz-DG“-Manier sollen jetzt die Konzerne dazu bewegt werden, das, was die Regierung als „Hass“ einstuft, zu löschen. Wer sich in einem Land der Taten den Wörtern widmet, hat das Problem weder erkannt, geschweige denn verstanden. „Taten folgen auf Worte“ ist das Argument? Ein Feuerwehrmann, der in einem brennenden Haus zuerst den Herd ausschaltet, hat sicherlich gute Intentionen, aber keine Ahnung von seinem Job.
Es ist irre – ich höre grade im Radio, dass man in Deutschland dem Erstarken des Antisemitismus mit verstärkten Maßnahmen gegen „Ausländerfeindlichkeit“ begegnen will. Dass viele dieser „Ausländer“ Antisemiten sind, stört da nicht weiter – und: jetzt passt ihnen das Wort „Ausländer“ plötzlich wieder in den Kram… Man möchte schreien über soviel Dummheit!
Ich schlage „Mitmensch*in mit Bereicherungsvordergrund“ vor. Das sollte doch für die nächsten zwei Monate die Sprachpolizisten zufriedenstellen.
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