Antifa gegen Jordan Peterson – wer ist hier der Totengräber?

Von Leon Hendryk | „Peterson, du Hummerschwanz, für dich keine Toleranz!“ schreit die Antifa-Anführerin ins Megafon. „Pe-ter-son du Hum-mer-schwanz, für dich kei-ne To-ler-anz!“ wiederholt der neben ihr stehende Haufen grölend. Es sind unansehnliche Gestalten, die sich an diesem Donnerstagabend vor dem Berliner Tempodrom zusammengefunden haben um gegen den Auftritt von Jordan Peterson, den sie offensichtlich mit der unfreiwillig lustigen Bezeichnung „Hummerschwanz“ beleidigen wollen, zu demonstrieren. Beim Blick in die Menge sieht man grün gefärbte Haare, schlecht proportionierte Sidecuts und jede Menge schwarze Jacken. Einige sehen so aus, als ob sie die Empfehlung der öffentlich-rechtlichen Sender, künftig nur noch einmal pro Woche zu duschen, bereits seit einiger Zeit in die Tat umsetzten. Wer sich das Video der Demonstration ansieht, wird froh sein, dass das Geruchsfernsehen nie erfunden wurde.
Bevor der etwas asynchrone Sprechchor gebildet wurde, hatten die Linksextremen versucht, die Veranstaltung mit Peterson zu verhindern. Der kanadische Psychologie-Professor wurde von ihnen unter anderem als „Incel-Nazi-Führer“ und Rassist tituliert, man müsse seine Rede auf jeden Fall verhindern. Glücklicherweise hatte ein massives Aufgebot der Berliner Polizei dem Versuch, dies zu tun, schnell ein Ende gesetzt, die Veranstaltung konnte störungsfrei durchgeführt werden. Während Peterson im Saal über die Vorzüge eines disziplinierten Lebensstils referiert, wird draußen weiter gegen ihn angeschrien. In den kreischenden, sich überschlagenden Frauenstimmen der jungen Aktivistinnen kann man den blanken Hass auf einen Mann hören, mit dessen Reden oder Bücher sie sich vermutlich noch nie auseinandergesetzt haben. Man kann von diesem Treiben durchaus verwundert sein. Jordan Peterson, ein Mann, der sich dem Anti-Autoritarismus und der psychischen Gesundheit junger Menschen verschrieben hat, soll angeblich ein gefährlicher Nazi sein? So gefährlich, dass selbsternannte „Antifaschisten“ es für nötig halten, seine Rede zu verhindern?
Doch leider handelt es sich dabei um ein wiederkehrendes Ritual in Deutschland und anderen westlichen Ländern: Irgendwo findet eine Veranstaltung statt, bei der ein konservativer, libertärer oder in irgendeiner anderen Weise nicht-linker Redner auftritt. Sofort rotten sich die lokalen Linksextremen zusammen und versuchen, die Veranstaltung zu verhindern. Oft werden schon im Voraus die Veranstalter oder die Eigner des Veranstaltungsorts bedroht und unter Druck gesetzt. Dies geschieht nicht selten in Zusammenarbeit mit den Medien, die allzu willig den Kampf gegen „Rechts“ aufnehmen und die Veranstaltung schon im Vorfeld skandalisieren.
Sollten diese Einschüchterungsversuche fehlschlagen und wird die Veranstaltung doch durchgeführt, kann man sich darauf verlassen, dass eine linke Demonstration stattfindet, die, oft gewaltsam, versucht sie, zu stören oder zu verhindern. Nur Polizeipräsenz und Security können das noch stoppen. Der Vorwand ist immer derselbe: Die ganze Veranstaltung oder zumindest einer der Redner sei „rechts“ und deshalb böse und gefährlich. Beliebt ist auch die Verleumdung als „Faschist“, ein Begriff, der so inflationär benutzt wird, dass er mittlerweile völlig bedeutungslos geworden ist. In Wirklichkeit besteht die Motivation der linken Demonstranten darin, Stimmen zu unterdrücken, die ihrer Ideologie kritisch gegenüberstehen. Böse und gefährlich sind die Ansichten der Redner nicht, sie haben schlichtweg andere Ansichten und vertreten ein Weltbild, welches nicht mit der linken Auffassung der Welt übereinstimmt. In den Augen von „Antifa“ und Co. ist das eine Todsünde.
Linksextreme sind die größere Gefahr für die Demokratie, Frau Faeser!
Was sagt es über Menschen aus, die die Meinungsfreiheit anderer gewaltsam unterdrücken wollen, nur weil sie diese Meinung nicht teilen? Es offenbart einen zutiefst autoritären und antidemokratischen Charakter. Denn die Meinungsfreiheit ist einer der drei Grundpfeiler der Demokratie, neben freien Wahlen und Rechtsstaatlichkeit. Wenn Meinungen unterdrückt werden und nur noch ausgewählte Meinungen zugelassen sind, kann Demokratie nicht existieren. Gerade deshalb ist es ein Hohn, dass Nancy Faeser, die deutsche Bundesinnenministerin, den Rechtsextremismus zur „größten Gefahr für die Demokratie in Deutschland“ erklärt hat. Absurderweise hält sie keinerlei Distanz zur linksextremen Szene. Denn es sind Linke und Linksextreme, nicht Rechte oder Rechtsextreme, die in Deutschland regelmäßig versuchen, die Meinungsfreiheit zu unterdrücken.
Der linksextreme Kampf gegen die Meinungsfreiheit ist daher in erster Linie ein Kampf gegen die Demokratie. Es ist traurig, wie wenig es die Menschen in diesem Land zu stören scheint, dass gewaltbereite Gruppierungen, häufig gedeckt von Spitzenpolitikern und Medien, kritische Stimmen zum Schweigen bringen wollen. Dieser, in aller Offenheit geführte, Kampf gegen die Meinungsfreiheit ist die wahre größte Gefahr für die Demokratie in Deutschland. Menschen, die andere mit Gewalt von der Ausübung ihrer, von unserer Verfassung garantierten, Grundrechte abhalten sind keine Beschützer der Demokratie, sondern ihre Totengräber!