22. Türchen | Hase im Santa-Pelz – bahnbrechende Ergebnisse aus der medizinischen Forschung!

Von Larissa Fußer | Bahnbrechende Neuigkeiten aus der medizinischen Forschung! Diesmal geht es nicht um Krebs oder Alzheimer-Medikamente sondern um ein Problem, das viele Menschen gerade in der Weihnachtszeit plagt. Wer kennt es nicht: Man bekommt von seinem gar nicht so netten Arbeitskollegen zur Adventsparty einen etwas ollen Schoko-Weihnachtsmann in die Hand gedrückt. Pflichtbewusst nimmt man ihn an, ringt sich sogar ein Lächeln ab. Zuhause stellt man ihn dann neben den Schoko-Santa, den man heute gratis vom Buchladen bekommen hat und den Schoko-Engel, der noch vom letzten Jahr übrig geblieben ist. So weit so gut. Doch plagt uns nicht alle der eine Gedanke, diese eine unruhige Vorahnung, dieser drückende Gewissheit: Könnte der Weihnachtsmann nicht auch eine Mogelpackung sein – eine Giftschleuder im schönen Gewand? No problemo, die Helden in weiß kennen das Problem und haben nun erstmals den Mythos untersucht, ob alte Schoko-Hasen zu Weihnachten einfach ein neues Weihnachtsmann-Kostüm bekommen und so neu verpackt unter die Leute gebracht werden. Denn was, wie der Mediziner weiß, natürlich jeden von uns um den Schlaf bringt, ist die Frage: Könnten diese neu verpackten Schoko-Hasen nicht ein extremes Gesundheitsrisiko für uns darstellen?
Die Herren Stengel et al haben sich also ein Herz gefasst und sind dem potentiellen Oma-Mörder-Hasen in einer prospektiven Kohortenstudie auf den Grund gegangen. Dafür haben sie weder Kosten noch Mühen gescheut: In einem eigens für den Versuch entwickelten Verfahren wurden 15 Schoko-Weihnachtsmänner unterschiedlicher Hersteller in eine Ganzkörper-Computertomographie (WBCT) gesteckt und von vier unabhängigen zertifizierten Radiologen nach ihren „inneren Werten“ analysiert. Zusätzlich befragte man 502 zufällig ausgewählte Personen in Einkaufszentren, ob sie glauben, dass Schokohasen neu verpackt oft ein zweites Leben als Weihnachtsmann durchmachen. Das Ergebnis: Entwarnung! Die Forscher konnten keinerlei Anhalt dafür finden, dass hinter den Schoko-Santas alte Häschen stecken. Die Befragten waren, wie so oft in der medizinischen Forschung, ganz schön blöde: Ein Drittel glaubte an den Weihnachtsmann-Quark (inoffizielle Gerüchte besagen, dass es sich bei diesen Personen vor allem um medizinisches Personal und Lauterbach-Fans mit einer gewissen Keim-Phobie handelte).
Obwohl die Forscher mit ihrem Beitrag für die Wissenschaft wohl jetzt schon den Nobelpreis sicher haben, haben sie noch viel vor: In der Diskussion der Studie schlagen sie vor, in Zukunft künstliche Intelligenz bei der CT-gestützen Schokofiguren-Analyse einzubeziehen, um noch größere Weihnachtsmann-Mengen untersuchen zu können. Außerdem ist ein Mythos noch nicht behoben: Könnten hinter Schoko-Häschen nicht auch alte Schrumpel-Santas stecken! Das erfahren wir dann hoffentlich zu Ostern!